Kaum jemand kennt sie nicht, die berühmten zwei Stücke aus Edvard Griegs Peer Gynt Suite – „In der Halle des Bergkönigs“ und „Morgenstimmung“, mittlerweile zu Klassik-Hits avanciert und schon zu Lebzeiten Griegs für unterschiedlichste Besetzungen und Instrumente arrangiert. „Ich vermisse nur noch die Peer Gynt-Suite für Flöte und Posaune. Von der unerreichbaren Popularität der Drehorgel will ich gar nicht reden“, so der Komponist, dem der bahnbrechende Erfolg seiner beiden Suiten nahezu unheimlich wurde. Ursprünglich komponiert als effektvolle Untermalung des Bühnengeschehens klingt die Musik für ihn „nach Kuhmist, nach Norwegertum und Sich-selbst-genug-Sein.“ Den weltweiten Triumphzug seines Werkes tat dies keinen Abbruch – im Gegenteil. Nur die Bühnenmusik wird heute dagegen kaum noch gespielt, doch Dramaturg Antony Ernst hat sie nun neu zusammengestellt, und die Bremer Philharmoniker bringen sie mit Karen Vourc´h als Solveig, Åse und Grüngekleidete auf die Bühne. Emil Borgeest schlüpft in die Rolle des Peer Gynts und Martin Baum verkörpert den Bergkönig, den Krummen und den Knopfgießer.
Zuvor führt Dirigent Mihhail Gerts mit zwei Werken von Jean Sibelius das Publikum in die Welt der nordischen Mythen ein. Karen Vourc´h wird dabei den Gesangspart der symphonischen Dichtung Luonnotar übernehmen, ein unter Sängerinnen als höchst anspruchsvoll geltendes Werk, das ein Stimmvolumen von zwei vollen Oktaven erfordert. Basierend auf dem finnischen Nationalepos Kalevala erzählt es von der Erschaffung der Welt. Das darauffolgende „Frühlingslied“ soll laut Gerts „den Bogen zu Solveigs Liebe spannen, ein einzig fester Bestandteil in Peer Gynts durch Flucht geprägtes Leben.“
Programm
Jean Sibelius (1865-1957)
Luonnotar op. 70 ´10
Tempo moderato
Uraufführung am 10. September 1913 in Gloucester
Jean Sibelius (1865-1957)
Vårsång (Spring Song/Frühlingslied) op. 16 ´9
Tempo moderato e sostenuto
Uraufführung am 21. Juni 1894 in Vaasa (1. Fassung) und am 13. April 1895 in Helsinki (2. Fassung)
Edvard Grieg (1843-1907)
Schauspielmusik zu „Peer Gynt“ op. 23
(Bearbeitung von Antony Ernst)
Nr. 1 Vorspiel
Nr. 3 Halling
Nr. 4 Vorspiel und Brautklage
Nr. 6 (attacca Nr. 7)
Nr. 7 In der Halle des Bergkönigs (aus der Suite)
Nr. 9a Peer Gynt von Trollen gejagt
Nr. 9b Szene mit den Krummen
Nr. 11 Solveigs Lied instrumental original Tonart
Nr. 10 Vorspiel
Nr. 12 Aases Tod (bitte mit Kringel über dem A schreiben)
Nr. 13 Morgenstimmung (aus der Suite)
Nr. 15 Arabischer Tanz (aus der Suite)
Nr. 18 Solveigs Lied
Nr. 19 Peer Gynt‘s Heimkehr
Nr. 22 Gesang der Kirchgänger (auf Orgel gespielt)
Nr. 23 Solveigs Wiegenlied
Uraufführung am 24 Februar 1876 in Christiania (heute Oslo)
Mihhail Gerts, Dirigat
Karen Vourc´h, Sopran / Solveig, Åse, Grüngekleidete
Emil Borgeest, Erzähler / Peer Gynt
Martin Baum, Erzähler / Dovrekönig, Der Krumme, Knopfgießer
Bei diesem Konzert gilt die 2G-Regel. Änderungen sind entsprechend der offiziellen Corona-Verordnung kurzfristig möglich. Zusätzlich wird die Platzkapazität im Großen Saal der Glocke auf 50% beschränkt, um damit denjenigen entgegenzukommen, die sich im Konzertsaal sicherer fühlen und das Konzert unbeschwerter erleben können, wenn Abstand zu anderen Konzertbesuchern eingehalten werden kann.
Informationen zu Künstlern und Programm / Auszüge aus dem Programmheft
Mihhail Gerts
Dirigat
Der estnische Dirigent Mihhail Gerts wird von der Kritik für seine „erstaunliche Präzision, hochexpressive Gestik und Wärme“ gefeiert. Nicht zuletzt mit seinen jüngst sehr erfolgreichen Debüts mit dem Orchestre Nazionale dell‘Accademia di Santa Cecilia, dem BBC Symphony und dem Orchestre Philharmonique de Radio France hat er sich einen Namen gemacht. Er ist künstlerischer Leiter des TubIN-Festivals und arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie dem RTÉ National Symphony Orchestra, der Sinfonia Varsovia, der Nationalen Philharmonie Russlands und dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester zusammen. Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten gehören u.a. erfolgreiche Debüts beim NHK Symphony Orchestra, Osaka Philharmonic Orchestra, Helsinki Philharmonic, Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Stavanger Symphony Orchestra, Gulbenkian Symphony Orchestra, Polish National Radio Symphony Orchestra, Beethoven Orchester Bonn und vielen anderen. Neben seiner symphonischen Konzerttätigkeit hat Gerts auch umfangreiche Opernerfahrungen gesammelt. In diesen Jahren dirigierte er über vierzig verschiedene Opern- und Ballettproduktionen, zuletzt eine Neuproduktion des Fliegenden Holländers. Als Gastdirigent war er unter anderem am Teatro la Fenice, am Teatro delle Muse, am Mikhailovsky Theater St. Petersburg und an der Weißrussischen Nationaloper zu erleben.
Karen Vourc´h
Sopran
Karen Vourc´h ist auf den renommiertesten Bühnen der Welt zu Gast, u.a. in den Opernhäusern von Amsterdam, Hamburg, Paris, Lyon, Köln, Marseille, Helsinki oder Singapur, der Royal Albert Hall (London), dem Palau de Arte (Barcelona) oder dem Théatre du Jeu de Paume (Aix-en-Provence). Die vielseitige Künstlerin wird vor allem für die Schönheit ihrer Stimme und die Sensibilität ihrer Interpretationen geschätzt. Im Jahr 2009 wurde sie mit dem renommierten „Del Duca“-Preis der Académie des Beaux-Arts und dem „Révélation Classique“ von „Les Victoires de la Musique“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann sie weitere internationale Preise, darunter Wettbewerbe in Toulouse, London, Verviers und Barcelona. Karen Vourc’h hat bereits mit so renommierten Dirigenten wie Sir John Eliott Gardiner, Daniel Harding, Charles Dutoit oder Kent Nagano zusammengearbeitet. Ihre umfangreiche Diskographie umfasst u.a. die Oper von „Noé“ von Georges Bizet, Kantaten von Monteverdi und Rossi und eine CD mit Werken von Franz Schubert und Duke Ellington. Karen Vourc’h studierte am Opéra Studio in Zürich und besuchte den Postgraduiertenkurs des CNSMDP in Paris. Außerdem ist sie nicht nur Musikerin, sie schloss auch ein Physikstudium an der McGill University (Kanada) ab und vervollständigte ihre Ausbildung mit einem Postgraduiertendiplom in theoretischer Physik an der ENS/Paris-Ulm.
Emil Borgeest
Erzähler / Peer Gynt
Emil Borgeest wurde 1996 in München geboren. Bereits als Kind zog es ihn auf die Bühne, seine Liebe galt dem Ballett und dem zeitgenössischen Tanz, wo er intensiven Unterricht genoss. Mit 15 Jahren wurde er Mitglied des Jugendclubs des Münchner Volkstheaters. 2014/15 sammelte er Bühnenerfahrung im Jungen Resi am Residenztheater München. Danach begann er seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. Im Rahmen des Schauspielstudios war er in seinen letzten beiden Studienjahren im Ensemble des Staatsschauspiels Dresden. Dort arbeitete er mit Mina Salehpour, Julianne Kann, Nora Schlocker und Ulrich Grebe zusammen. Seine ersten Rollen in Bremen waren Eitan in „Vögel“ von Wajdi Mouawad in der Regie von Alize Zandwijk. Darauf folgten „Die rote Zora und ihre Bande“ in der Regie von Selen Kara sowie „Die Dreigroschenoper“ in der Regie von Klaus Schumacher. Zuletzt war er in der Tanzproduktion „Starting From Scratch“ zu sehen.
Martin Baum
Erzähler / Dovrekönig, Der Krumme, Knopfgießer
Martin Baum, 1963 geboren und aufgewachsen in Linz (Österreich), absolvierte seine Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg. Gastengagements führten ihn nach Salzburg, Linz, Marburg und Zürich, bevor er sein erstes Festengagement am Stadttheater Heilbronn antrat. Dort wurde ihm der Preis der Volksbühne verliehen. Weitere Stationen auf seinem Weg nach Bremen waren das Staatstheater Kassel (Kulturpreis der Stadt Kassel) und das Staatstheater Mainz. Seit der Spielzeit 2004/05 ist Martin Baum fest am Theater Bremen engagiert. Letzte Spielzeit war er u. a. zu sehen in Alize Zandwijks „Der Schimmelreiter“, Selen Karas „Istanbul“, Klaus Schumachers „Väter und Söhne“, der Oper von Emmanuel Chabrier „Das Horoskop des Königs – L’Étoile“, der Uraufführung „Aus dem Nichts“ nach dem Film von Fatih Akin und in der letzten Spielzeit in Alize Zandwijks „Vögel“.
Anthony Ernst
Dramaturg
Antony Ernst begann als Dramaturg und Regieassistent an der Opera Australia. Seine Laufbahn führte ihn u.a. an die Semperoper Dresden und die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf. Er promovierte er über die Opern von Janáček und leitete eine Produktion von Richard Strauss‘ Salome für die Opera Australia, bevor er ins künstlerische Management des Orchesters wechselte. Im Jahr 2005 wurde er zum künstlerischen Planungsmanager des Auckland Philharmonia Orchestra in Neuseeland ernannt. Im Jahr 2011 wurde er zum künstlerischen Planungsleiter des Orchestre Philharmonique de Strasbourg in Frankreich, einem der nationalen französischen Orchester. Antony Ernst ist auch ein gefragter Autor, Übersetzer, Leiter von Kulturreisen und Dozent, darunter bei einer Reihe sehr erfolgreicher Seminare für die Wagner-Gesellschaft in New South Wales. Derzeit ist er zudem Directeur Exécutif des Orchestre de Chambre de Lausanne.
Jean Sibelius (1865-1957)
Luonnotar op. 70
Es ist eine wahrhaft archaische Schöpfungsgeschichte, die Sibelius hier vertont hat: Protagonistin ist die Himmelstochter Luonnotar. Sie verlässt die Luft, treibt 700 Jahre im Wasser, wird schwanger von Wind und Meer und bietet auf ihren Knien den Nistplatz für eine Ente. Aus deren zerspringenden Eiern entstehen Himmel, Mond und Sterne. Die Geschichte entstammt dem finnischen Nationalepos Kalevala, das erst 1835 von Elias Lönnrot zum allerersten Mal in schriftlicher Form fixiert wurde. Auf diesen bis zur Fixierung nur mündlich überlieferten Text schreibt Sibelius eines seiner klanglich kühnsten Werke. Der Tonumfang des vokalen Parts etwa erstreckt sich über nicht weniger als zwei (!) volle Oktaven. Zu Beginn „malen“ die Streicher die vorschöpferische Leere, durch die die Winde wehen auf denen Luonnotar umherschwebt. Über fahlen Akkorden der Holzbläser setzt die Solistin quasi-rezitativisch ein und erzählt die Vorgeschichte. Doch plötzlich wühlt ein Windstoß das Meer auf, die Harfen rauschen. Die Solistin wechselt die „Rolle“ und klagt als Luonnotar darüber, dass dieses Leben noch schlimmer sei, als das Leben als Geist der Luft. Nachdem Luonnotar den höchsten Gott Ukko um Hilfe angerufen hat, kommt wieder Bewegung in die Partitur. Der Wind weht über das unendliche Meer, plötzlich erscheint eine schnelle absteigende Bewegung in Flöten und Oboen. Der Sopran – nun wieder in der Erzählerrolle – berichtet, wie eine Tauchente umherfliegt, die darauf hofft, in der unendlichen Weite des Nichts einen Nistplatz zu finden. Dann folgt ein dreimaliger Aufschrei („Ei!“ / „Nein!“), die gefürchtetste Stelle des Werkes. Zwei Mal soll der Schrei im „poco forte“ erklingen, beim dritten Mal schreibt Sibelius dagegen einen sehr leisen Ton in sehr hoher Lage vor (ein ces‘‘‘), was stimmlich (und psychologisch!) extrem schwer zu singen ist, gerade im piano. Anschließend nimmt die Sopransolistin erneut die Rolle der Erzählerin ein und berichtet gleichsam wie in Trance davon, wie Luonnotar ihr Knie aus dem Wasser hebt, um dem Vogel einen Nistplatz zu bieten, es sich aber dann aber doch anders überlegt. Daraufhin wird das Nest zerstört und die Eier zerbrechen. Die Atmosphäre wird immer unwirklicher. „Visonarico“, so Sibelius‘ Anweisung, soll der Sopran davon berichten, wie sich aus den zerbrochenen Schalen der Eier Welt und Firmament bilden. Überraschend endet das Werk dann mit einem tröstlichen Ausblick auf die neuerschaffenen Sterne.
Jean Sibelius (1865-1957)
Vårsång (Spring Song/Frühlingslied) op. 16
Das Werk sei „ganz normaler Kitsch mit gewissen ‚nordischen’ Harmonisierungsmanieren zu einer nationalen Soße gewürzt.“ Gnädig fiel das Urteil von Gustav Mahler nicht gerade aus, als er 1907 das Frühlingslied von Sibelius in Helsinki gehört hatte. Sibelius hatte sich zuvor an einer Kantate abgearbeitet und musste sich nun ziemlich beeilen, um die Tondichtung für ein Sängerfest rechtzeitig fertigzustellen. In einer späteren Überarbeitung, transponierte er das Werk in eine neue Tonart und verzichtete auf den Schlussteil. Die erste Aufführung dieser zweiten Fassung dirigierte er mit dem Sinfonieorchester von Helsinki am 13. April 1895, nahm für die Veröffentlichung 1903 aber noch einige weitere Änderungen vor. Der Titel „Frühlingslied“ und der Untertitel „Die Wehmütigkeit des Frühlings“ stammen aus dieser Überarbeitung. Das volksliedhafte Hauptthema, das direkt zu Anfang vorgestellt wird und den Satz in vielfach verwandelter Gestalt durchzieht, hat einen ebenso schlichten wie folkloristischen Charakter, der von der pastosen Orchestrierung noch unterstrichen wird. Mit 32 Takten ist es zudem von geradezu epischer Länge. Am Ende greift Sibelius tief in die Trickkiste des gewieften Orchesterregisseurs und sorgt mit einer fulminanten Apotheose inklusive Glockengeläut für einen wahrhaft imposanten Schluss.
Edvard Grieg (1843-1907)
Schauspielmusik zu „Peer Gynt“ op. 23
Für den bis dato eher erfolglosen Autor Henrik Ibsen bedeutete „Peer Gynt“ den endgültigen Durchbruch als Dramatiker. Konzipiert hatte er sein Drama zunächst jedoch nicht als Theaterstück, sondern als dramatisches Gedicht. 1867 erschien es als Buch, erst danach reifte der Plan zu einer Bühnenfassung. In diesem Zusammenhang bat Ibsen Grieg um die „nötige Musik“. Am 24. Februar 1876 wurde „Peer Gynt“ schließlich als Theaterstück uraufgeführt. Die Geschichte des Peer kannte Ibsen aus den „Norwegischen Feenmärchen“ von Peter Christen Asbjørnsen. Die Geschichte von Peer Gynt ist geradezu surreal: Der Bauernjunge Peer ist ein ungehobelter Phantast, der am liebsten seinen Träumereien nachhängt statt sich um den vernachlässigten Hof seiner Eltern zu kümmern oder die reiche Bauerntochter Ingrid zu heiraten. Er verlässt seine große Liebe Solveigh und zieht in die Welt, träumt von Reichtum, wird erst als Prophet geehrt und landet dann in einer Nervenheilanstalt, will Kaiser sein und findet sich selbst jedoch nie. Erst als alter Mann kehrt Peer schließlich resigniert in seine Heimat zurück. Schließlich steht er vor Solveig, die ein langes Leben auf ihn gewartet hat. Erschüttert erkennt er nun seine größte Sünde und bricht, geläutert durch die überirdische Macht der Liebe, vor seiner Jugendliebe zusammen. Bekannt wurde Ibsens Drama nicht zuletzt wegen Griegs Musik, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat. Der Grundstein für die Zusammenarbeit beider Männer wurde in Rom gelegt, wo Ibsen und Grieg sich 1866 getroffen hatten. Ibsens Angebot, die Bühnenmusik zu seinem Drama zu schreiben, nahm dankend Grieg an und arbeitete dabei viele von Ibsens teilweise sehr konkreten Anregungen in seine Musik ein. Im Vorspiel etwa werden drei sehr gegensätzliche Charaktere verknüpft: Das wild dreinfahrende Thema des Beginns kann als Sinnbild des jungen, ungestümen Peer gedeutet werden, wohingegen das folgende, kantable Thema später als Melodie von Solveigs Lied wiederkehren wird. Grieg schafft nicht nur hier mit einem Minimum an musikalischem Aufwand ein Maximum an Atmosphäre zu kreieren. Der große Erfolg seiner Musik – insbesondere der beiden Orchestersuiten, die er später aus der Schauspielmusik machte – war Grieg selbst allerdings durchaus nicht geheuer: „Die Vermehrung meiner Werke durch Arrangements fängt jetzt an, unheimlich zu werden. Ich vermisse nur noch die Peer Gynt-Suite für Flöte und Posaune. Von der unerreichbaren Popularität der Drehorgel will ich gar nicht reden“, schrieb Grieg 1896 an einen Freund. Der Weg dahin war allerdings steinig. In einem Brief an den Komponisten Frants Beyer schrieb Grieg: „Das Thema ist furchtbar ungefügig, von einzelnen Stellen, wie Solveigs Gesang, abgesehen. Mit diesen Szenen bin ich schon fertig. Darüber hinaus habe ich etwas zu ‚In der Halle des Bergkönigs‘ geschrieben. Das anzuhören kann ich aber selbst nicht ertragen, denn es klingt derart nach Kuhmist, nach Norwegertum und Sich-selbst-genug-Sein! Ich erwarte aber auch, dass die Ironie gefühlt werden kann.“ Grieg haderte also mit seinen kompositorischen Einfällen und musste zudem noch auf die beschränkten Möglichkeiten des Uraufführungs-Orchesters in Kristiana (heute Oslo) Rücksicht nehmen, die vor allem Kompromisse in der Instrumentation erforderten. Er konnte sich deshalb auch nie dazu durchringen, die komplette Schauspielmusik zu veröffentlichen. Das hat nun Antony Ernst übernommen, der Griegs Partitur für eine konzertante Aufführung eingerichtet hat.
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