Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) warnt vor Schnellschüssen und Falschannahmen bei der gewünschten Minimierung von Verpackungen bei Obst und Gemüse. Im Nachgang der Umweltministerkonferenz vergangene Woche spricht er sich stattdessen für eine differenzierte Betrachtung aus.

„Verpackungen bei frischem Obst und Gemüse haben wichtige Funktionen“, erläutert ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer. Sie verlängern die Haltbarkeit der Produkte und sind für die Hygiene und damit Produktsicherheit wichtig. Bei der Nachverfolgbarkeit entlang der Produktkette spielt Verpackung und Etikettierung eine wichtige Rolle.

Gleichwohl sei eine Reduzierung von Verpackungsabfall verständlich und unterstützenswert, räumt Fleischer ein. In der Branche gebe es bereits vielversprechende Ansätze, beispielsweise mit kompostierbaren Stickern mit Strichcodes, Papier-Banderolen oder Brandings. Eine Minimierung des Verpackungsmaterials müsse aber je nach Ware und Markt unterschiedlich betrachtet werden. Zudem seien die Auswirkungen von Alternativmaterialen für die Umwelt zu beachten. Recyclingmöglichkeiten seien auszuschöpfen.

Letztlich käme es auf die Kundenakzeptanz an. Gerade hier habe die Corona-Pandemie zuletzt gezeigt, dass bei steigender Unsicherheit und erhöhtem Sicherheitsbedürfnis eher auf verpackte Ware im Lebensmittelbereich zurückgegriffen werde.

Hintergrund:

Die Umweltminister und -senatoren der Länder befürworten es, Obst und Gemüse aus Gründen der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung künftig in Deutschland verpackungsarm und weitgehend kunststofffrei zu verkaufen. Zudem spricht sich die Umweltministerkonferenz dafür aus, dass auf die Verwendung nicht biologisch abbaubarer Obst- und Gemüseaufkleber sowie Klebstoffe verzichtet wird. Der Bund soll die Möglichkeit einer entsprechenden Regelung prüfen.

Über Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)

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