Demnach hätten die Baubetriebe* für Oktober einen realen Umsatzrückgang von 6,4 Prozent gemeldet, für die ersten zehn Monate ergäbe sich damit ein Minus von real 5,5 Prozent. "Nominal liegen wir nun bei einem leichten Plus von 0,4 Prozent und damit fast punktgenau auf unserer Schätzung für das Gesamtjahr", verwies Müller auf die Jahresabschluss-Pressekonferenz des Verbandes vergangene Woche.
Auch das Auftragsbestands-Polster ist nach wie vor intakt, die Bauunternehmen meldeten im Rahmen der ifo Konjunkturumfrage Mitte Dezember einen Rekordwert der Reichweite der Auftragsbestände von 4,7 Monaten, Ende 2020 lag dieser nur bei 4,2. "Wir sehen damit unsere aktuelle Umsatz-Prognose für 2022 von real + 1,5 Prozent bestätigt", so Müller. Im Oktober hätte der Auftragseingang zwar real*** um 1,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats gelegen, im Vormonatsvergleich** sogar um 6,2 Prozent, beides aber auf einem sehr hohen Niveau. Für die ersten zehn Monate ergäbe sich aber immer noch ein reales Plus von 2,0 Prozent.
Über das Orderplus können sich allerdings nicht alle Bauunternehmen gleichermaßen freuen, es herrscht weiterhin eine sehr unterschiedliche regionale und spartenbezogene Baukonjunktur. Die Spanne reicht von (nominal) – 22,1 Prozent bei den Betrieben in Hamburg bis + 30,2 Prozent in Berlin. Bei den Bausparten steht einem deutlichen Plus im Wohnungs- und Wirtschaftsbau ein reales Minus im Öffentlichen Bau gegenüber. "Das Plus im Wohnungsbau ist im Oktober aber leicht abgeschmolzen. Die Bauunternehmen meldeten ein Auftragsminus von real 18,2 Prozent. Dies ist aber nicht auf eine Trendwende, sondern auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen: Im Oktober 2020 meldeten die Bauunternehmen einen Anstieg von 15,3 Prozent. Mit einem Auftragsvolumen* im Wohnungsbau von 18,9 Mrd. Euro in den ersten zehn Monaten 2021 – dem höchsten Wert in diesem Zeitraum – sind die Unternehmen aber noch gut aufgestellt."
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des ifo Instituts.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
**) preis-, saison- und kalenderbereinigt
***) nicht kalenderbereinigt
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