Darüber hinaus fordert die NGG Einstiegsentgelte, die oberhalb von 12 Euro liegen, sowie eine deutliche Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur betrieblichen Altersvorsorge.
„Arbeitszeitmodelle mit Wahloptionen und mehr freier Zeit können ein Weg sein, die Arbeitsbelastung für die Menschen zu verringern. Wir prüfen, wo und wie wir in Tarifverhandlungen solche Modelle auch in den NGG-Branchen einfordern können“, sagt Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender.
Für die junge Generation, die ausgebildet wird, fordert der Hauptvorstand, dass die Ausbildungsvergütungen vorrangig in Festbeträgen erhöht werden, die Arbeitgeber einen monatlichen Zuschuss zu den Fahrtkosten für den Berufsschulbesuch zahlen und Auszubildende im erlernten Beruf nach ihrer erfolgreichen Ausbildung unbefristet übernommen werden.
Freddy Adjan: „Weite Teile der Lebensmittelindustrie sind bislang gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Es gab wie in den Vorjahren satte Gewinne für Inhaber oder Aktionäre. Und das alles in einer Zeit, in der die Menschen, die für Produktion, Umsatz und Profite sorgen, sich am Arbeitsplatz und auf dem Weg dahin dem Risiko der Corona-Infektion aussetzen. Ohne diesen hohen Einsatz wären die Supermarktregale leer geblieben. Deshalb fordern wir selbstbewusst eine deutliche Erhöhung der Löhne und Gehälter. Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir sehr streikfreudige Mitglieder haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit viel Kraft und Mut in das Tarifjahr 2022 gehen werden. Zusätzlich bekommen wir mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro endlich Bewegung in den Niedriglohnbereichen und bei den Einstiegslöhnen. Die NGG hat jahrelang für den gesetzlichen Mindestlohn gekämpft und fordert seit langem eine kräftige Anhebung. Dort, wo wir noch Tariflöhne haben, die von einem Mindestlohn von 12 Euro betroffen sein werden, wie zum Beispiel im Gastgewerbe, wollen wir neue Entgelte oberhalb von 12 Euro und eine deutliche Anhebung aller anderen Lohnstufen.“
Die Gewerkschaft NGG vertritt die Interessen der Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie, im Bäcker- und Fleischerhandwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Lebensmittelindustrie ist mit mehr als 600.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland. Im Gastgewerbe arbeiten knapp zwei Millionen Menschen.
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