Ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig – das sind die Leitprinzipien einer nachhaltigen Entwicklung für alle Bereiche des Lebens und Wirtschaftens. Agrarbetrieben wird eine Schlüsselrolle für diese nachhaltige Entwicklung zugesprochen. Welche Schritte sind die richtigen, um ein nachhaltiges Agrarsystem zu schaffen? Wie kann eine nachhaltige Betriebsführung gemessen werden? Diesen zentralen Fragen geht die Fachzeitschrift „B&B Agrar“ im Schwerpunkt ihrer aktuellen Ausgabe nach.

Zur Nachhaltigkeitsanalyse landwirtschaftlicher Betriebe gibt es zahlreiche, häufig softwarebasierte Betriebsbewertungssysteme, die ein umfassendes Spektrum anerkannter und quantifizierbarer Indikatoren beinhalten. Solche Instrumente werden in der landwirtschaftlichen Beratung genutzt, um die Betriebsführung zu analysieren, zu reflektieren und eine verbesserte Sicht auf die zukünftige nachhaltige Betriebsentwicklung zu erhalten. Mit NaLa, dem Nachhaltigkeitscheck Landwirtschaft, steht auch beruflichen Schulen ein niederschwelliges Unterrichtstool zur Verfügung, das lernfeldübergreifende Ergebnisse bietet.

Kombination aus Betriebsbewertungssystem und Beratung
Die in der Fachzeitschrift „B&B Agrar“ vorgestellten Anwendungsbeispiele zeigen die Chancen, die die Tools zur Betriebsoptimierung und -zertifizierung für unterschiedliche grüne Betriebe eröffnen. Sichtbar werden auch Herausforderungen in der Praktikabilität.
Die Förderung von Beratungsleistungen mit Ausrichtung auf ein Nachhaltigkeitsbewertungssystem, so wie in Niedersachsen praktiziert, scheint daher ein guter Weg, um die Entwicklung zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu forcieren.

Nachhaltigkeitsleistungen der Landwirtschaft monetär sichtbar machen
Wichtige Akteure bei der Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft sind vor allem auch die Konsumentinnen und Konsumenten. Der Aufbau einer „nachhaltigen und authentischen Betriebsidentität“, so betont Florian Rösler von der Landwirtschaftskammer NRW in Münster, helfe landwirtschaftlichen Betrieben mehr Akzeptanz und Vertrauen bei den Konsumenten zu gewinnen. In einem offenen Dialog gelte es, das Bewusstsein zu schärfen, dass Nachhaltigkeitsleistungen der Landwirtschaft ihren Preis haben müssen.

Mithilfe von Leistungsrechnungen rücken die Regionalwert Aktiengesellschaften, die sich beispielsweise in Freiburg, Hamburg und Berlin-Brandenburg gegründet haben, den monetären Wert geschaffener gesellschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeitsgüter in den Blick. Zu solchen Gütern zählen beispielsweise der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit oder die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. In „B&B Agrar“ werden unter anderem die Regionalwert AG Freiburg, der Soziale Ökohof und ein regiosöl-Projekt zur Erfassung und Honorierung von sozialen und ökologischen Leistungen des Ökolandbaus auf regionaler Ebene vorgestellt.

Alle Beiträge zum Schwerpunkthema „Nachhaltige Betriebsführung“ in „B&B Agrar“ 4/2021 sind unter www.bub-agrar.de auch zum Download verfügbar.

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