Die Initiative „Fußball kann mehr“ wird zunächst doch keine Kandidatin oder Kandidaten zur Wahl des DFB-Präsidenten aufstellen. Das verraten Katja Kraus und Almuth Schult im Gespräch mit ZEIT ONLINE. Das ehemalige Mitglied im HSV-Vorstand und die Torfrau der deutschen Nationalelf hatten mit anderen Mitstreiterinnen die Initiative im Mai gegründet, um für Gleichberechtigung im Fußball einzutreten. Allgemein war erwartet worden, dass sie eine Kandidatin zur DFB-Wahl ins Rennen schicken. „Die Wahl findet in drei Monaten statt“, sagt Schult, „doch das Ergebnis ist längst abgemacht.“ In der vorigen Woche haben sich die Landes- und Regionalverbände des DFB öffentlich für Bernd Neuendorf, den Präsidenten des Fußballverbandes Mittelrhein, ausgesprochen. „Ich habe den Eindruck“, sagt Kraus, „dass sich nahezu hundert Prozent der Fußballinteressierten eine Erneuerung des DFB wünschen, siebzehn Verbandspräsidenten, allesamt Männer, aber entscheiden, dass alles so weitergehen soll wie bisher.“ 

In den zurückliegenden Monaten habe die Initiative unterschiedliche Erfahrungen gemacht. „Wir haben Machtdemonstrationen und die Angst vor dem Kontrollverlust deutlich zu spüren bekommen“, sagt Kraus, doch auch viel Zustimmung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. „Der Wunsch nach Veränderung ist groß und geht weit über Geschlechterfragen hinaus.“ Es gebe viele Frauen, die im Fußball arbeiten wollten, sagt Schult. „Bislang waren sie allerdings strukturell benachteiligt. Es wurde ihnen oft das Gefühl vermittelt, dass sie nicht erwünscht sind.“

Aufgeben wird die Frauengruppe nicht, stattdessen gründet sie eine gemeinnützige GmbH. „Die letzten Monate waren erst der Beginn“, sagt Schult. „Eigentlich müsste ich mich aufstellen lassen, denn als DFB-Präsidentin im sogenannten Ehrenamt würde ich mehr verdienen als jede aktive Fußballerin in Deutschland.“

Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.zeit.de/katja-kraus-almuth-schult

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