Alljährlicher Fahrplanwechsel heuer am Sonntag, 12.12. BRB nimmt Netz Berchtesgaden-Ruhpolding in Betrieb.

Jedes Jahr im Dezember, heuer am 12.12., ist für die Eisenbahnverkehrsunternehmen deutschlandweit der Tag der Fahrplanumstellung. Für die BRB ist der Wechsel in diesem Jahr mit der Inbetriebnahme eines neuen Netzes verbunden. „Wir übernehmen die Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden Hauptbahnhof von der Berchtesgadener Land Bahn, Ende 2022 kommt die Strecke zwischen Traunstein und Ruhpolding hinzu, deshalb der Netzname Berchtesgaden-Ruhpolding“, erklärt BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Weiterhin fährt die BRB ihre Netze Chiemgau-Inntal, Oberland, Ammersee-Altmühltal und Ostallgäu-Lechfeld, ist also im gesamten südbayerischen Raum vertreten.

Für Touristen und Tagesausflügler, die sich Schloss Neuschwanstein anschauen wollen, gibt es ab dem Fahrplanwechsel die schnelle Verbindung mit dem Neuschwanstein-Express von München Hauptbahnhof nach Füssen nun auch samstags und nicht wie bisher nur an Sonn- und Feiertagen. Um 8:07 Uhr startet der Express von München nach Füssen und abends um 18:53 Uhr geht es von Füssen zurück nach München. Die Fahrt dauert jeweils rund zwei Stunden.

Wer zwischen Augsburg und Füssen unterwegs ist, kann sich auf einen fast durchgehenden Stundentakt ohne Umstieg freuen. Die Züge aus Füssen fahren bis auf wenige Ausnahmen direkt weiter nach Augsburg und nicht mehr im Wechsel nach München, um eine Fahrt mit Dieselfahrzeugen auf der nun elektrifizierten Strecke nach München zu vermeiden. Die Fahrzeiten auf der Strecke nach Füssen verschieben sich allerdings um rund 15 Minuten. Bedauerlich ist, dass die gute Verbindung zwischen Augsburg und Schongau ohne Umstieg in Weilheim nur noch selten möglich ist und es zu längeren Wartezeiten in Weilheim kommt. Fahrten über Kaufering nach Landsberg am Lech sind künftig ebenfalls meist mit einem Umstieg verbunden.

Im neuen Netz Berchtesgaden-Ruhpolding bleibt es beim bewährten Takt und der Durchbindung der Züge über Freilassing hinaus bis nach Österreich. Die wichtigste Neuerung in den Zügen wird für die Fahrgäste ein modernes Fahrgastinformationssystem inklusive Echtzeitdaten sein, nachdem die Fahrzeuge bis Juni 2022 innen Stück für Stück modernisiert worden sind. Daneben werden ab Januar 2022 im Innenraum die Sitzpolster und Sitzbezüge, Armlehnen und Seitenwandtische erneuert oder aufgearbeitet. Ein bewährter Service ist auch das RVO-Kundencenter in Berchtesgaden. Die Übernahme des Netzes erfolgt im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert. „Die Inbetriebnahme der neuen Strecke ist für uns alle eine Herausforderung und es wird anfangs an der einen oder anderen Stelle sicher etwas ruckeln, aber wir haben von unserer Seite alles getan, den Übergang möglichst geräuschlos hinzubekommen“, beschreibt Arnulf Schuchmann die Situation.

In den Zügen, die ab dem 12.12.2021 auf der Strecke fahren, gilt dann auch das Guten Tag Ticket der BRB. Das kann man ab dem Fahrplanwechsel zusätzlich in allen Nahverkehrszügen der Südostbayernbahn und der ÖBB an den Haltepunkten zwischen Freilassing und Salzburg Hauptbahnhof nutzen sowie überall dort, wo es bisher schon gegolten hat. Dieses beliebte Ticket, das in allen BRB-Zügen gilt, ist nächstes Jahr sogar drei Euro günstiger als das vergleichbare Bayern-Ticket. Erhalten bleibt die kostenlose Fahrradmitnahme auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden. Zusätzlich wird ab 12. Dezember auch zwischen Teisendorf und Salzburg Hauptbahnhof in den Zügen des Netzes Chiemgau-Inntal die Fahrradmitnahme kostenfrei sein.

Grundlage für die neuen Preise der übrigen Fahrscheine ist die Anpassung, auf die sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) deutschlandweit geeinigt haben. Dementsprechend werden auch die Preise für die Tickets in den Zügen der BRB leicht um durchschnittlich 1,7 Prozent angehoben. „Auf das Geld sind wir dringend angewiesen. Unsere Fahrgastzahlen liegen leider noch immer deutlich unter denen aus der Vor-Corona-Zeit und die neuerlichen Vorgaben zum Homeoffice lassen nicht darauf hoffen, dass sich daran bald etwas ändert und wir wieder zumindest die Zahlen von 2019 erreichen“, bedauert BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Besonders die neuen 3G-Regelungen sieht er als großes Problem für die BRB: „Es ist ein riesiger Aufwand, unser eigenes, nicht geimpftes und nicht genesenes Personal den neuen Regelungen entsprechend tagtäglich zu überprüfen, denn unsere

Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer und unsere Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer haben ihren Dienstbeginn zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten. Das ist kaum leistbar. Und dann noch die Kontrolle unserer Fahrgäste. Keine leichte Aufgabe für unser Fahrpersonal in den Zügen und manches Mal entstehen psychisch sehr belastende Situationen.“

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