Der Personalbedarf bei den Bus- und Bahnunternehmen in Deutschland ist ungebrochen hoch, das ergibt die „VDV-Branchenumfrage Personal 2021“ unter 125 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs. VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Vor allem im Fahrdienst prognostizieren fast 80 Prozent der teilnehmenden Unternehmen einen höheren Bedarf bis 2030. Derzeit arbeiten allein in diesem Bereich 96.000 Beschäftigte. Doch letztlich suchen wir in allen Berufsgruppen qualifiziertes Personal.“ Gleichbleibend hoch oder höher schätzen mehr als 90 Prozent der Unternehmen den Bedarf im gewerblich-technischen und im kaufmännischen Bereich ein – ebenso bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren, in der IT sowie bei Auszubildenden und dual Studierenden. Gaben bereits im Corona-Jahr 2020 etwa 57 Prozent an, ihr Personalbedarf habe im laufenden Jahr zugenommen, sind es 2021 60 Prozent. „Es wird immer deutlicher: Der Fachkräftemangel steigt und bedeutet eine zu lösende Herausforderung – nämlich allein für den ÖPNV bis 2030 rund 74.000 altersbedingt freiwerdende Stellen wiederzubesetzen und vor allem die prognostizierten 110.000 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die wir für die Mobilitätswende dringend suchen. Gleiches gilt für den Personalbedarf beim Eisenbahnverkehr“, so Wortmann.

Über 68 Prozent der Verkehrsunternehmen haben 2021 mehr Beschäftigte eingestellt als noch im Vorjahr. Zwölf Prozent der Unternehmen haben sogar bis zu zehn Prozent mehr Personal eingestellt. Jedes zehnte Unternehmen gab einen noch höheren Aufwuchs an. Während der Arbeitsalltag, wo es geht, auch in der aktuell vierten Coronawelle wieder stärker von zu Hause bewältigt wird, fanden 2021 die Bewerbungsgespräche insgesamt zu 81 Prozent in einem coronakonformen, persönlichen Gespräch statt und zu 31 Prozent per Videokonferenz.

Vorzüge der Branche bekannt
Hilfreich erweist sich der Faktor „sinnstiftende Arbeit“ bei den Bus- und Bahnunternehmen: Etwa die Hälfte der Unternehmen nimmt in Verbindung mit einem wachsenden Klimaschutzbewusstsein ein gesteigertes Interesse an der Arbeit in der Verkehrsbranche wahr, 39 Prozent können das nicht feststellen. In Zeiten der Krise werden weitere Themen wie Sicherheit des Arbeitsplatzes und verlässliche Bezahlung von den Bewerberinnen und Bewerber höher gewertet: 89 Prozent der Unternehmen gaben an, dass ein sicherer Arbeitsplatz für die Bewerber zu den wichtigsten Vorzügen der Branche zählt – gefolgt mit jeweils 57 Prozent von pünktlicher Bezahlung und flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Bundesweite Arbeitgeberinitiative
Im ÖPNV und im Schienengüterverkehr gibt es derzeit über 245.000 Beschäftigte, hinzu kommen allein 211.000, die hierzulande bei der Deutschen Bahn arbeiten. Bis 2030 müssen branchenweit im Schnitt 30 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersbedingt ersetzt werden. Schon jetzt sucht die Branche mit Nachdruck nach Fachkräften, etwa über die VDV-Arbeitgeberinitiative und dem Branchenportal www.in-dir-steck-zukunft.de. Auf dem dortigen bundesweiten Stellenmarkt werden derzeit fast 8.000 offene Stellen ausgewiesen. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten liegt bei rund der Hälfte der antwortenden Unternehmen zwischen 46 und 50, bei rund 35 Prozent zwischen 41 und 45 Jahren. Alle Zahlen auf www.vdv.de/personalumfrage2021.

Über Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs. Seine über 600 Mitgliedsunternehmen befördern täglich mehr als 30 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen und transportieren jährlich rund 600 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene. So sorgen der VDV und seine Mitglieder für mehr klimaschonende Mobilität von Menschen und Gütern bei weniger Verkehr!

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