Die zweifache Mutter Enkhtuya lebt mit ihrer Familie im Norden der Mongolei. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schien es fast unmöglich, die Familie zu ernähren. Da sie in ihrer Heimat keine feste Arbeit finden konnte, ging sie für zwei Jahre ins Ausland, um Geld für ihre Familie zu verdienen. Nach zwei Jahren hatte sie genug gespart und kehrte nach Hause zurück. Sie kaufte zwei Kühe und begann, Milch und einige Milchprodukte zu verkaufen. Zusätzlich legte sie mit ihrem Mann einen kleinen Gemüsegarten an.

Bekannte berichteten Enkhtuya von einem Projekt der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA). Es kam zu einem Treffen mit einer Genossenschaft. Dort hörte sie zum ersten Mal von ökologischer Landwirtschaft, wurde neugierig und beschloss, an mehreren Schulungen teil zu nehmen. Sie erhielt biologisches Saatgut sowie Dünger und begann das Gelernte anzuwenden.

Mit einem Unterstützungskredit aus einem Projektfonds kaufte Enkhtuya Gewächshäuser. Aus dem Gemüsegarten wurde eine kleine Landwirtschaft. Sie pflanzte Kohl, Bohnen, Kartoffeln, Sellerie, Petersilie, Zwiebeln, Knoblauch und Chili an. Bereits im ersten Jahr erntete sie laut ADRA Deutschland insgesamt 42 Tonnen.

Ausgezeichnet als beste Biobäuerin

Wie ADRA Deutschland berichtet, wurde Enkhtuya im letzten Jahr vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei als „beste Biobäuerin des Jahres“ ausgezeichnet. Das ermutigte sie, künftig verstärkt ökologische Landwirtschaft zu betreiben. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die ökologische Landwirtschaft voranzubringen“, betonte sie mit Blick auf ihr Unternehmen. 

Auch ihre Familie profitiert von den gestiegenen Einnahmen. „Ein Teil unserer Gewinne aus dem Gartenbau werden für die Studiengebühren meines Sohnes verwendet. Außerdem möchte ich mein ökologisches Feld vergrößern und mehr über den ökologischen Landbau und seine Zertifizierung lernen", sagte Enkhtuya.

Das ADRA-Projekt

In der nördlichen Mongolei haben sich Kleinbauern in Kooperativen zusammengeschlossen, um Bio-Lebensmittel zu produzieren. Sie werden in ihrem Vorhaben von ADRA und weiteren Organisationen unterstützt.

Landwirte lernen neue Anbaumethoden kennen, erhalten moderne Arbeitswerkzeuge und Bio-Saatgut, um ihnen den Übergang zu einer ökologischen Landwirtschaft zu erleichtern. Mit der Hilfe von ADRA wurden die ersten Zertifizierungsstellen für Bio-Produkte entwickelt und Absatzmärkte gefunden.

ADRA Deutschland

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e.V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de.

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