Heute ist es endlich so weit: Der elektronische Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) startet in den Regelbetrieb. „Der Startschuss für unseren innovativen Tarif steckt – nach fast drei Jahren im Pilotstadium – heute sozusagen im Nikolausstiefel“, freut sich VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. Im April 2019 waren der VRS, die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und der Schweizer Anbieter Fairtiq im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit dem innovativen Tarif gestartet. Dieser wird über das Smartphone auf Luftlinienbasis abgerechnet. Rund 12.000 Testkund*innen haben seitdem mehr als 340.000 Fahrten mit dem elektronischen Tarif absolviert und sind mit ihm mehr als 60 Mal um die Erde gereist.

Für den Start in den Regelbetrieb hat der innovative Tarif auch einen Namen bekommen: eezy VRS. Er ist angelehnt an „easy“, das englische Wort für einfach. „Der Name ist bei eezy Programm“, betont Michael Vogel: „Der elektronische Tarif richtet sich in seiner Einfachheit besonders an Gelegenheitskunden. Ihnen wollen wir mit eezy einen möglichst niederschwelligen Einstieg in den ÖPNV ermöglichen: einchecken, fahren, auschecken – mehr braucht der Fahrgast nicht mehr zu tun oder zu wissen. Tarifkenntnisse sind nicht mehr nötig, die Abrechnung übernimmt die App für ihn.“ Zudem bewerten die Fahrgäste, so das Ergebnis von während der Pilotphase durchgeführten Marktforschungen, den neuen Tarif als sehr gerecht. Denn zu einem Grundpreis (1,50 Euro pro angetretener Fahrt) kommt ein Leistungspreis von 20 Cent je angefangenem Luftlinien-Kilometer hinzu. Der 24-Stunden-Preisdeckel für Reisen im Verbundgebiet liegt mit eezy VRS bei 25 Euro. Zudem haben die Kund*innen die Möglichkeit, über einen Preisrechner im Vorfeld zu kalkulieren, was ihre Fahrt kosten wird. Wichtig hierbei: eezy VRS hat nicht den Anspruch, für alle Reisen der preiswerteste Tarif zu sein. „Allerdings bietet eezy die Chance, Preissprünge an Tarifgrenzen aufzuheben und so aktuell mitunter bestehende Preishärten aufzulösen“, erläutert Michael Vogel einen der wichtigsten Vorteile.

Neue App ab heute verfügbar
Ab heute steht die neue eTarif-App „VRS eezy.nrw“ für Android und iOS in den entsprechenden App-Stores zur Verfügung. Kund*innen, die schon im Testbetrieb mit dem elektronischen Tarif des VRS unterwegs gewesen sind, müssen sich neu mit ihren persönlichen Daten sowie den Bezahlinformationen registrieren. Die Test-Kund*innen automatisiert in die neue App zu überführen, ist aus Datenschutzgründen nicht möglich. Dafür hat die KVB mit ihren Partnern Fairtiq und Cubic aber ein Single-Login realisiert: Kund*innen mit einem Kundenkonto im VRS-HandyTicket (VRS-, KVB-, Wupsi-, RVK-, REVG-App) können sich mit ihrem Benutzernamen und ihrem selbstgewählten Passwort einfach in der „VRS eezy.nrw“-App einloggen, um den eTarif nutzen zu können. Sofern noch kein Kundenkonto vorhanden sein sollte, kann man sich bequem über die „VRS eezy.nrw“-App zur Nutzung des eTarifs registrieren und dann ebenso die anderen Apps nutzen.

Kund*innen müssen mindestens 18 Jahre alt sein, über eine Kreditkarte (Visa oder MasterCard) oder Zugang zu PayPal oder SEPA-Lastschriftverfahren verfügen sowie über ein Smartphone, das die technischen Voraussetzungen erfüllt. Das sind etwa Datentransfer und Lokalisierungsservice. Mehr Informationen finden Sie online: www.vrs.de/eezy

Mit eezy sind auch Fahrten in ganz NRW auf Basis des Liftlinientarifs möglich. Michael Vogel: „Wer eezy.nrw nutzt, für den sind die Verbundraumgrenzen künftig nicht mehr spürbar.“ Thomas Schaffer, Vorstand der KVB ergänzt: „Wir freuen uns, dass die KVB als Partner im VRS die VRS eezy.nrw App bereitstellt. Wir glauben, dass Preismodell und App wegen ihrer Einfachheit den Nerv der Zeit treffen und unsere Kunden überzeugen werden.“

Historie und Hintergrund zum elektronischen Tarif im VRS
Der VRS und seine Verkehrsunternehmen hatten das Pilotprojekt des smartphonebasierten Tarifs auf Luftlinienbasis im April 2019 gestartet. Die technische Umsetzung ist durch die KVB erfolgt. Der große Vorteil an dem innovativen Tarifmodell: Nach erfolgter Registrierung checkt der Fahrgast mit einer Wischbewegung auf dem Smartphone vor Antritt seiner Reise ein. Den Check-out übernimmt die App. Zudem können die Fahrgäste auch selbst per Wischen auschecken. Der Fahrpreis wird automatisch auf Basis der kürzesten Verbindung, der Luftlinie, berechnet. Da die Testkund*innen mit der Preisbildungssystematik aus Grund- und Leistungspreis im Pilotprojekt sehr zufrieden waren, wird diese Systematik in den Regelbetrieb übernommen.

Insbesondere während der andauernden Corona-Pandemie ist der Ticketkauf mittels elektronischem Tarif attraktiv: Durch die Nutzung des eigenen Smartphones funktioniert er kontaktlos und ohne großen Aufwand. Im Zuge des Pilotprojekts ist der elektronische Tarif bereits mehrfach an die Wünsche der Testkund*innen angepasst worden: So wurden neben dem Preisrechner, mit dem die Fahrgäste vor Fahrtantritt die Kosten kalkulieren können, auch die Bezahlverfahren PayPal und Lastschriftverfahren implementiert.

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