In den Jahren zuvor stand die BDGW immer wieder im Dialog mit allen relevanten Stakeholdern des Bargeldkreislaufs und der Sicherheitsbehörden. Dabei galt es nicht nur die Verteilung der neuen Währung – 15 Milliarden Banknoten im Wert von 630 Milliarden Euro wurden bis Ende 2001 europaweit insgesamt gedruckt – zu planen, sondern auch den Rücklauf der alten DM-Noten und -Münzen. Im Frühjahr 2001 verwies die BDGW in einem 10-Punkte-Papier auf die aus ihrer Sicht entscheidenden logistischen und sicherheitstechnischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung dieser Jahrhundertaufgabe. „Frühzeitige Bedarfsplanungen von Kreditinstituten und Handel sowie eine enge Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden waren für uns von großer Bedeutung“, so Michael Mewes, Vorstandsvorsitzender der BDGW.
Die Geld- und Wertdienstleister investierten ihrerseits in größere Transportkapazitäten und neue Zählmaschinen. „So haben wir den Euro neben unserem ,normalen‘ Tagesgeschäft flächendeckend im gesamten Bundesgebiet verteilen können, sodass am 1. Januar 2002 mehr oder weniger geräuschlos die Euro-Noten und -Münzen die D-Mark als Zahlungsmittel ablösten“, so Mewes. Beginnend mit dem 1. September, der sogenannten „Frontloading“-Phase, wurden Transporte zur Versorgung von ca. 50.000 Geldautomaten und ca. 49.000 Filialen der Kreditinstitute begonnen. Bereits am 17. Dezember 2001 konnten erste sogenannte Starterkits mit Euro-Münzen an die Bevölkerung ausgegeben werden.
Heute ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel in 19 von 27 EU-Mitgliedstaaten. „Ohne den Einsatz der Geld- und Wertdienstleister wäre die Umsetzung dieses wichtigen Meilensteins der europäischen Integration nicht möglich gewesen“, so Mewes. Im Jahr 2024 soll nun unter Einbeziehung der europäischen Bürger*innen ein neues Design der Euro-Banknoten entwickelt werden. „Die Erfolgsgeschichte des Euro wird also fortgeschrieben und die Geld- und Wertdienstleister werden weiterhin Bestandteil und Treiber dieser Geschichte sein“, so Mewes abschließend.
Der BDGW gehören zurzeit 28 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 81 Niederlassungen, und 25 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche rund 2.400 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt ca. 11.000 Mitarbeiter. Davon sind 2/3 im Geld- und Werttransport und 1/3 in der Geldbearbeitung tätig. Der Umsatz der Branche lag im Jahr 2019 noch bei 650 Mio. Euro. Durch die coronabedingte Abnahme von Bargeld gehen wir von einem Umsatzrückgang auf rund 500 Mio. Euro im Jahr 2020 aus.
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