Die Hochwasser-Katastrophe im Sommer hat gezeigt, dass funktionierende Kommunikation in Krisensituationen von großer Wichtigkeit, aber nicht selbstverständlich ist. Das im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) e.V. organisierte Referat für Not- und Katastrophenfunk hat die Berichte aus den betroffenen Gebieten zum Anlass genommen, um die eigenen Strukturen grundlegend zu überdenken. Nach Gesprächen mit Politik, Wirtschaft und Behörden haben die Funkamateure ein Konzept entwickelt, um der Bevölkerung in Zukunft helfen zu können.

Die starken Regenfälle im vergangenen Juli haben in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erhebliche Schäden angerichtet. Neben Strom und Trinkwasser mangelte es den Betroffenen auch an der notwendigen Kommunikation. „Die komplette Infrastruktur in den Krisengebieten war massiv beeinträchtigt und wir hätten die Flutopfer gerne mit unserem Know how und unserer Technik unterstützt“, erklärt Oliver Schlag, der Bundesreferent für Notfunk im DARC e.V. und fügt hinzu: „Wir wünschen uns einen aktiven Notfunk, der die Gesellschaft auf breiter Basis unterstützt. In Zeiten eines langanhaltenden Kommunikationsausfalls müssen wir vorbereitet sein, die Bevölkerung und Helfer vor Ort zu unterstützen.“

Primär geht es den Funkamateuren darum, den Betroffenen in Krisensituationen schnell und unkompliziert Zugang zum Internet und „Jedermannfunk“ zu verschaffen, um die grundlegenden Kommunikationsbedürfnisse (E-Mail, Messenger etc.) abzudecken. Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Stromversorgung für mobile Kommunikationsendgeräte.

Nach Gesprächen mit Hilfsorganisationen, der Wirtschaft, der Feuerwehr, der Bundeswehr und der Politik haben die Funkamateure ein Konzept entwickelt, um der Bevölkerung in Notsituationen adäquat helfen zu können. Sowohl der Aufbau und die Vorhaltung eines Grundstocks an Material auf Bundesebene, wie auch der Ausbau der regionalen Notfunkgruppen stehen hierbei im Zentrum. Ziel ist es, einen Pool an Material, Helferinnen und Helfern aufzubauen, welche in Schadensgebieten dann für die Bürgerinnen und Bürger ein temporäres Netz mit Zugangsmöglichkeiten z.B. zum Internet aufbauen und betreiben können.

Konkret bedeutet dies, dass in den kommenden Monaten auf Bundesebene ein Prototyp aufgebaut wird. Dieser soll verschiedene Gruppen und ihr Material sowie die notwendigen Ausbildungsunterlagen beinhalten. Für die ersten Schritte greifen die Funkamateure auf die zusätzlichen finanziellen Mittel aus der Mitgliedschaft Pro zurück. Der DARC-Vorstand hat entschieden, dass die Erträge aus dieser freiwillig gewählten teureren Beitragsklasse im kommenden Jahr für dieses Projekt eingesetzt werden sollen.

„Wir möchten zeigen, dass wir Funkamateure mit den uns zugewiesenen Frequenzen verantwortungsbewusst und im Sinne der Gemeinschaft umgehen. Wir sind gerne bereit, die aus dem Amateurfunkdienst erwachsenden Verpflichtungen zu übernehmen. Dabei sind wir aber auch auf Hilfen aus der Wirtschaft und der Politik angewiesen“, so der DARC-Notfunkreferent abschließend.

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Als größter Verband von Funkamateuren in Deutschland hat der DARC e.V. über 33.000 Mitglieder. Damit ist über die Hälfte der deutschen Funkamateure im Verein organisiert, vertritt die Interessen der Funkamateure bundesweit und engagiert sich bei der Förderung des Amateurfunks auf allen Ebenen – auch international als Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU).

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