Es wird dunkel und beginnt zu regnen – jetzt sind die Feuersalamander auf Wanderschaft und die beiden Mitarbeitenden des BUND Sachsen, Lorenz Laux und Heidi Enderlein, stiefeln los.

Sie durchforsten die Wälder Mittelsachsens, um das Vorkommen der nachtaktiven Schwanzlurche zu dokumentieren. Doch gerade jetzt bestehen auch für Wanderer gute Chancen, die schwarz-gelb gefleckten Tiere am Wegesrand zu entdecken. Denn fallen die Temperaturen unter zwei Grad, wird es auch für die Feuersalamander Zeit, ihr Winterversteck aufzusuchen. In der Zeit vor dem ersten Frost kann es zu regelrechten Massenwanderungen kommen.

Projekt „Feuersalamander“ ins Leben gerufen

Die stark gefährdeten Amphibien werden seit diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Mittelsachsen im Projekt „Feuersalamander“ auf ihr Vorkommen hin dokumentiert. Lorenz Laux, Projektkoordinator beim BUND Sachsen erklärt: „Wir müssen nun den richtigen Moment abpassen – wenn es uns gelingt, möglichst viele Tiere zu dokumentieren, kann das sehr aufschlussreich in Bezug auf Größe und Struktur der Population sein. Das ist wichtig, um den Bestand der Tiere weiterhin zu sichern und zum Schutz ihres Lebensraumes beizutragen.“

Gefährdeter Lebensraum

Der Feuersalamander ist eine bedeutsame Art, eine sogenannte „Leitart“, insofern er nur an intakten, naturnahen Quellbächen in Laub-Mischwäldern mit guter Wasserqualität sowie mit Unterschlupf-Möglichkeiten wie herumliegendem Geröll und Totholz vorkommt. Sein Vorkommen gibt Aufschluss darüber, ob sich Ökosysteme in einem guten Zustand befinden oder zu stark unter anthropogenen, also menschengemachten, Einflüssen wie der Landwirtschaft leiden.
In der Roten Liste Sachsens wird der Feuersalamander als „stark gefährdet“ geführt. Ein wahrscheinlich aus Asien eingeschleppter Hautpilz macht den über die Haut atmenden Amphibien zusätzlich stark zu schaffen. Auch wird, analog zu anderen Amphibien, der Straßenverkehr für einige Tiere zur großen Gefahr. Hinweisschilder zur Amphibienwanderung (rotes Warndreieck mit Piktogramm einer Kröte darunter) mahnen zu einer langsamen und achtsamen Fahrweise insbesondere bei Dämmerung, Nacht und Niederschlag.

Mithelfen: Feuersalamander beim BUND Sachen melden

„Aktuell bemühen sich zahlreiche ehrenamtliche Naturschützer*innen um das Monitoring der Schwanzlurche und weiterer Amphibien. So kann die Datenlage verbessert werden und wir können in der Zukunft die Populationsschwankungen besser im Blick behalten.“, sagt Heidi Enderlein, ebenfalls Projektmitarbeiterin beim BUND Sachsen.
Die Datenlage zu verbessern ist eine große Aufgabe, die neben Expert*innen auch von engagierten Bürger*innen vorangetrieben werden kann. Wer Feuersalamander entdeckt, kann seine Beobachtung mit Anzahl, Ort, Datum sowie Fundumstände bzw. Verhalten, wenn möglich mit Foto von oben, damit man die Fleckzeichnung der Tiere erkennen kann, per Post oder E-Mail an den BUND Sachsen e.V. senden.

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