Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) der Europäischen Chemikalienagentur ECHA hat einen Vorschlag unterbreitet, wonach Blei in metallischer Form als sehr umweltschädlich eingestuft werden soll. Laut Vorschlag würden alle Materialien, die mehr als 2,5 ppm oder 0,0025 % Blei enthalten, entsprechend eingestuft. Für die Recyclingverbände liegt das Hauptproblem in dem ECHA-Vorgehen, dass die Behörde entgegen wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen keine Unterscheidung von Blei in massiver Form oder als Pulver vornimmt.

Da die ECHA im nächsten Schritt ihren Vorschlag an die Kommission zur weiteren Prüfung übergibt, appellieren die Recyclingverbände über ihren Dachverband EuRIC an die EU-Kommission, unbedingt zwischen den verschiedenen Bleiformen zu unterscheiden. In der aktuellen Fassung würde der Recyclingwirtschaft ein empfindlicher Schlag versetzt, der nicht nur wirtschaftliche, sondern vor allen Dingen ökologische Folgen haben wird. VDM und bvse zeigen sich enttäuscht, dass ihnen die Aufbereitung von Rohstoffen immer wieder durch eine Überregulierung im Chemikalienrecht erschwert wird.

Am 9. November 2021 treffen sich sowohl die Vertreter der europäischen Recyclingwirtschaft als auch die der verarbeitenden Industrie, um das weitere Vorgehen zu koordinieren. Der geplanten chemikalienrechtlichen Gleichbehandlung von Material in massivem und pulverförmigem Zustand muss mit allen Mitteln entgegengewirkt werden. 

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