Mehr Platz zur Versorgung obdachloser Menschen nach dem Konzept des Kontaktladens „Mecki“ – das war und ist die Herausforderung, für die die Landeshauptstadt und Region Hannover jetzt eine finanziell abgesicherte Standortlösung erreicht haben, unter Einbeziehung des Trägers des jetzigen Tagesaufenthaltes Kontaktladen „Mecki“, dem Diakonischen Werk Hannover, und in Kombination mit einer zusätzlichen Notschlafstelle in Citynähe. Die Stadt stellt dafür einen Teil der Immobilie mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern in der Augustenstraße 11 zur Verfügung, die mit einer geplanten Erweiterung der bisherigen sozialen Angebote einhergeht. Für den „Mecki 2.0“ sind das Erdgeschoß und das erste Obergeschoss vorgesehen. Stadt und Region unterstützen das Projekt samt notwendiger Umbaumaßnahmen und haben vorsorglich Haushaltsmittel bis zu je einer Million Euro hierfür eingeplant. Das detaillierte Nutzungskonzept inklusive des zeitlichen Umsetzungsrahmens und der jeweiligen Finanzierungsbeiträge von Region und Stadt wird derzeit ausgearbeitet. Daran schließen sich dann die Hochbauplanung des derzeit auf den Rohbau zurückgebauten Gebäudes, das Baugenehmigungsverfahren und die erforderlichen Vergabeverfahren an. Die Aufnahme der Nutzung kann nach heutigem Stand dann voraussichtlich in 2023 / 2024 erfolgen.

„Die Neuaufstellung des ‚Mecki 2.0‘ ist Teil einer langfristigen Strategie und ein Meilenstein zur Verbesserung der Situation wohnungsloser Menschen in Hannover. Es gibt einen Anstieg der Bedarfe, die der bisherige Standort nicht mehr leisten kann. Wir brauchen eine Anlaufstelle, die in der Innenstadt liegt und den Bedürfnissen in Not geratener Menschen Rechnung trägt. Die Immobilie in der Augustenstraße 11 bietet genug Platz für den ‚Mecki 2.0.‘ als auch Übernachtungsangebote (Notschlafstelle). Diese Kombination wird den ‚Mecki 2.0.‘ zu einer modernen sozialen Versorgungsstation in Hannover machen“, erläuterte Sylvia Bruns, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Hannover.

Der Kontaktladen wird durch die Region Hannover als Angebot der Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten finanziert. „Seit vielen Jahren leistet der Kontaktladen Mecki kompetente und engagierte Beratung und Unterstützung für Menschen in schwierigsten Lebensverhältnissen. Diese Arbeit wollen wir langfristig sichern und mit den neuen Räumlichkeiten bessere Bedingungen für die Rat- und Hilfesuchenden und die Mitarbeitenden schaffen. Sehr wichtig ist uns dabei auch das medizinische und pflegerische Angebot. Mit dem Umzug in die Augustenstraße können wir die medizinische und pflegerische Versorgung wohnungsloser Menschen auf eine gute Basis stellen, dauerhaft erhalten und erweitern, zum Beispiel mit Hilfen bei psychischen Erkrankungen,“ sagte Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover.

„Ich freue mich, dass wir nach einer intensiven Verhandlungsphase eine gute Lösung gefunden haben. Ein so großes Projekt kann nur gemeinsam gelingen, daher bin ich über die gute Zusammenarbeit und den offenen Austausch mit Stadt und Region Hannover sehr dankbar. Die erfolgreiche Arbeit im Kontaktladen Mecki kann durch diese gute Lösung nun weiter ausgebaut werden“, so Lutz Jung, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Hannover gGmbH.

Angedacht ist eine Nutzung des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses für die sozialen Angebote des Kontaktladens „Mecki“ (beispielsweise soziale Beratung, medizinische Versorgung, Angebote für die Körperhygiene und zur Reinigung von Wäsche). Im zweiten Obergeschoss sowie einem geplanten dritten Geschoss (muss noch erstellt werden) entsteht eine Notschlafstelle der Stadt Hannover.  Die Umsetzung des Projektes wird nach jetziger Schätzung circa zwei Jahre dauern. Als Interimslösung konnte der Tagesaufenthalt bereits im Juli mit den Räumlichkeiten des ehemaligen Angebots „Kompass“ (Lister Meile 2) durch eine Vereinbarung mit der Region Hannover erweitert werden.

Hintergrundinformationen Kontaktladen „Mecki“

Direkt am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof Hannover, ist der Kontaktladen „Mecki“ seit April 1985 eine niedrigschwellige Anlauf- und Vermittlungsstelle für Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten (§§ 67 ff. SGB XII). Er ist als Schutz- und Ruheraum für die Nutzerinnen und Nutzerkonzipiert. Ziel der Arbeit ist es, die Menschen bei der Sicherung des Lebensunterhaltes zu unterstützen, Zugang zu sozialen Hilfen zu ermöglichen und bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche zu helfen. Der Kontaktladen bietet eine Kombination aus Anlaufstelle, Straßensozialarbeit und medizinischer Grundversorgung. Zusätzlich besteht dort die Möglichkeit, ärztliche und pflegerische Hilfen in Anspruch zu nehmen. Die Einrichtung orientiert sich an der Lebenslage alleinstehender wohnungsloser Menschen und soll als niedrigschwelliges Angebot nicht nur Unterstützung bieten, sondern auch Ausstiegs- und Veränderungsmöglichkeiten aufzeigen.

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