„Die meisten unserer Patienten stehen nicht mehr im Berufsleben. Wenn das doch mal der Fall sein sollte, beraten wir diese über das Krankengeld und die Anschlussheilbehandlung über den Rentenversicherungsträger“, erklärt die Leiterin des Sozialdienstes, Uta Hillers.
„Bei schwerkranken Patienten müssen oft die rechtlichen Dinge geklärt werden, wie zum Beispiel die Vorsorgevollmacht oder die gesetzliche Betreuung muss angeregt werden“, so erzählt die Leiterin weiter.
Die Sozialdienstmitarbeiter:innen haben alle einen eigenen Teilbereich und betreuen ihre eigenen Fälle.
Die Weiterversorgung von schwer Betroffenen ist individuell zu planen.
Das ist in einer neurologischen Reha nicht immer sehr einfach, besonders für die Angehörigen, die den/der Patient:in vor einem Schlaganfall beispielsweise noch für die Kinderbetreuung einsetzen konnten oder der Patient hat sich vor der Erkrankung noch um den Garten gekümmert, was nach dem Klinikaufenthalt undenkbar ist. Das sind meist sehr emotionale Gespräche, die von den Mitarbeiter:innen des Sozialdienstes gut aufgefangen werden müssen und auch werden – denn die Richtung der Realität muss klar erkannt werden und den meist überforderten Angehörigen und Patienten fürsorglich und zuverlässig vermittelt werden.
Es muss aufgeklärt werden, welche Versorgungsformen es gibt und welche Form zu der/n jeweiligen Patient:in passt. Da kommt es natürlich darauf an, in welcher Situation sich der Patient befindet. Die Mitarbeiter:innen des Sozialdienstes besprechen gemeinsam mit Angehörigen und Patient sehr behutsam welche Lösungen nach der Reha in Frage kommen. Dies könnte folgendermaßen aussehen:
– Ist ein Pflegeheimplatz zu organisieren?
– Findet die Entlassung nach Hause statt?
– Ist ein Umbau notwendig wegen barrierefrei?
– Pflegeversicherung – muss ein Pflegegrad beantragt werden?
– Hilfsmittel über interdisziplinäres Team – Therapeuten und Pflege teilen mit, welche Hilfsmittel notwendig sind (zum Beispiel Pflegebett, Rollstuhl, Toilettensitz und so weiter).
Durch das interdisziplinäre Team bekommt der Sozialdienst Informationen von allen Berufsgruppen, die mit dem/der Patient:in zusammenarbeiten und so laufen im Sozialdienst all die Fäden zusammen, was die Versorgung betrifft.
Mit der Leitung Uta Hillers arbeiten sechs Damen im Sozialdienst der Asklepios Neurologischen Klinik Falkenstein. Einige Mitarbeiter:innen sind schon sehr lange im Haus und deshalb ist es auch ein sehr stabiles und eingespieltes Team. Es ist wohl kein einfacher Job – Fristen müssen bei Anträgen eingehalten werden, dazu kommt der Zeit- und Termindruck bei Entlassung, die Versorgungsengpässe bei jungen Patienten sind aufzufangen und gut zu organisieren aber trotzdem lächelt Uta Hillers und meint:
„Wir sind schon eine humorvolle Abteilung. Ich sage immer, bei uns ist es wie bei den Musketieren: Einer für alle und alle für einen. So groß auch manche Schwierigkeit erscheint, wir bekommen das gemeinsam hin und das ist gut so.“
Sozialberatung in Corona-Zeiten
Als das absolute Besuchsverbot galt, war es sehr schwierig mit den Angehörigen Beratungsgespräche zu führen. Angehörige durften die Klinik nicht betreten und man musste alles am Telefon klären, was ziemlich beschwerlich war. Dadurch wurden Angehörige sehr verunsichert und waren hilflos und auch ziemlich gereizt. Auch diese Zeit hat der Sozialdienst hervorragend gewuppt. Mittlerweile finden wieder die Angehörigen-Gespräche in der Klinik – unter Einhaltung der entsprechenden Hygienemaßnahmen – statt.
Wie wird man Mitarbeiter:in im Sozialdienst?
Uta Hillers erklärt: „Unsere Mitarbeiterinnen haben entweder Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Sozialwissenschaften studiert und einen Diplom- oder Bachelor-Abschluss.“
Sozialdienstmitarbeiter müssen immer auf dem Laufenden sein, was Gesetze und rechtliche Aspekte betrifft. Gesetze ändern sich schnell und deshalb ist eine stetige Weiterbildung nötig. Informationen bekommen die Mitarbeitenden über Fachtagungen, Kongresse und Zeitschriften. Außerdem ist die Klinik Mitglied im Fachverband Deutsche Vereinigung für soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) und zudem engagiert sich die Leiterin auch ehrenamtlich im Fachverband und sitzt somit an der Quelle, was Neuerungen betrifft.
Vielen Dank, Uta Hillers, für den Einblick in den Sozialdienst-Bereich in der Asklepios Neurologischen Klinik Falkenstein.
Die Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein ist eine Fachklinik für Neurologie und neurologische Rehabilitation. Sie wurde 1999 inmitten einer großen Parkanlage neu gebaut und hat sich seitdem zu einem führenden neurologischen Kompetenzzentrum entwickelt.
Auf 4 Stationen stehen insgesamt 155 Betten mit mehr als 30 Monitorplätzen zur Verfügung. Mit ca. 290 Mitarbeitenden behandeln wir Patienten sowohl in der akutmedizinischen Frührehabilitation (Phase B), als auch in der Rehabilitationsphasen C und D. Unsere Klinik verfügt über eine moderne Diagnostikabteilung und ist spezialisiert auf therapeutische Robotik. Wir arbeiten auf allen Stationen in interdisziplinären Teams aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten der Disziplinen Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie und Neuropsychologie. Die gesamte Klinik ist zertifiziert.
In den Klinikräumen befindet sich auch unser ambulantes Therapiezentrum auromed (ambulante Behandlung von Patientinnen und Patienten der Neurologie in den Disziplinen Physio-, Ergo- und Sprachtherapie).
Asklepios Klinik Alsbach GmbH – Neurologische Klinik Falkenstein –
Asklepiosweg 15
61462 Königstein im Taunus
Telefon: +49 (6174) 906000
Telefax: +49 (6174) 906010
http://www.asklepios.com/falkenstein/
Sekretärin der Geschäftsführung
Telefon: +49 (6174) 6460
Fax: +49 (6174) 6014
E-Mail: b.ohlenmacher@asklepios.com