Die „grüne“ Ära des Barkeepings
Einer der neuesten Trends aus Hongkong ist etwa das „Zero Waste Barkeeping“. Cocktail-Liebhaber und Anhänger des grünen Lebensstils, die mehr über diesen Trend erfahren möchten, sollten sich daher den Online-Kurs "Sustainable Cocktail" von Agung Prabowo, Inhaber der Penicillin Bar, nicht entgehen lassen. Prabowo, der Preisträger des „Asia’s 50 Best Sustainable Bar Award 2021“ ist, versucht mit Kreativität und großem Einsatz die Abfälle in seiner Bar zu minimieren und den CO2-Fußabdruck zu verringern. Was sich erst einmal komisch anhört, resultiert in neuen Geschmackserlebnissen und nachhaltigen Produkten: so werden beispielsweise Kartoffelschalen zu Bar-Snacks und überschüssige Brot- und Käsestücke zu neuen Spirituosen verarbeitet. Aus überschüssigem Alkohol und Zitronenschalen entstehen Seifen und Handdesinfektionsmittel.
„Als Gastgewerbe in einer kulinarisch so fortschrittlichen Stadt wie Hongkong sind wir gesegnet, aber auch verwöhnt. Die Menge an Abfall, die wir produzieren, übersteigt jedoch unsere Vorstellungskraft“, so der Barchef. „Ich hoffe, dass ich mit meinem Vorbild Branchenkollegen dazu inspirieren kann, für unsere zukünftigen Generationen umweltbewusster zu handeln“.
Innovative Erfahrungen aus der japanischen Küche
Ein weiterer neuer Trend der im Rahmen des Wine & Dine Festivals geboren wurde und sich aktuell in Hongkong großer Beliebtheit erfreut, ist das "Chinese Omakase". Beim Omakase, einem Konzept, das eigentlich aus der japanischen Küche kommt, entscheidet der Koch, was auf die Teller kommt. Denn der Ausdruck Omakase bedeutet wörtlich „ich überlasse es Ihnen“. Entsprechend ist die Zusammenstellung des Menüs und die Abfolge der Speisen ganz der Kreativität des Küchenchefs überlassen und beschert dem Gast meist ein unvergessliches Esserlebnis. Indem sie das Konzept auf die chinesische Küche übertragen, präsentieren Meisterköche aus angesehenen chinesischen Restaurants in Hongkong beim „Chinese Omakase“ ihre innovativen Techniken und kulinarischen Kreationen. Ein Trend, der die Hongkonger Szene und Besucher der Metropole sicher noch länger erfreuen dürfte.
Neue Energie mischt Hongkongs Gastro-Szene auf
Und auch weibliche Köche rücken in Hongkong zunehmend ins Rampenlicht. So beispielsweise die ehemalige Hedge-Fonds-Managerin Sandy Keung, die mit ihrem Steak-Restaurant „Good BBQ“ eine der wenigen weiblichen Akteure in der von Männern dominierten Gastronomie-Szene Hongkongs ist. Als kreativer und innovativer Kopf setzt sie in ihrer Küche teils neue Technologien ein, wie beispielsweise eine einzigartige Ozonbehandlungstechnik, um Muscheln und andere Schalentiere von Schadstoffen und Stoffwechselabfällen zu befreien.
Hong Kong – Kulinarischer Schmelztiegel und Michelin-Hochburg
Auch abseits des Wine & Dine Festival ist Hongkong als Asiens kulinarische Hochburg jederzeit eine Reise wert: mehr als 15.000 Restaurants buhlen um die Gunst hungriger Gäste, darunter allein 69 Michelin-Restaurants. Damit hat Hongkong eine der höchsten Restaurant-Dichten weltweit. Während in den traditionellen Garküchen, den „Dai Pai Dongs“ und den Schnellrestaurants den „Cha Chan Tengs“ gebrutzelt und gebraten wird was das Zeug hält und traditionelle Gerichte wie blanchierter Schweinebauch mit fermentiertem Tofu, gebratene Garnelen in dunkler süß-sauer Sauce oder Austernomelett mit grünen Zwiebeln und frischem Koriander den Gaumen der anspruchsvollen Hongkonger Gäste verzaubern, ist die Fine Dining-Szene überaus international: Sterneköche aus aller Welt, wie der Deutsche Sternekoch Uwe Opencesky haben Hong Kong zu ihrer Wahlheimat und kulinarischen Wirkstätte deklariert und erfreuen mit ihren Kreationen nicht nur Touristen und internationale Gäste, sondern zunehmend auch die junge Hongkonger Szene. Uwe Opocensky, der die Küche des Island Shangri-La Hotel Hong Kong leitet, ermuntert Hongkong-Besucher, das gesamte Spektrum der Hongkonger Küche zu kosten, vom Gourmet-Menü bis hin zum Street-Food: „Hongkong bietet eine riesengroße Auswahl an spannenden Gerichten, wie geröstete Ente oder Taube, Beef Briskets und Nudelsuppe. Es gibt in der Metropole unzählige kleine Garküchen und Restaurants, die oft nur ein oder zwei Gerichte anbieten, wobei jedes seine eigene Spezialität hat. Da lohnt es sich durchzuprobieren“, so der Sternekoch.
Alle aktuellen kulinarischen Trends und Gastro-Highlights aus Hongkong sind noch bis Ende November teils als virtuelle Veranstaltung unter www.discoverhongkong.com/winedinefestival zu erleben. Neben Hongkonger Köchen und Weinexperten sind in diesem Jahr auch wieder internationale Gastronomen mit dabei, etwa der renommierte Wein-Kritiker und Sommelier James Suckling, der im Stadtteil Central die Weinbar James Suckling Wine Central betreibt oder der Brite Simon Rogan, der mit seinem Restaurant „Roganic“ erst kürzlich den Michelin Green Star Award gewann.
Weitere Informationen zu Hongkong und dem Facettenreichtum der Foodszene gibt es unter www.discoverhongkong.com.
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