Doreen Mende wird Leiterin der Abteilung Forschung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Sie tritt die Stelle ab sofort an.

Bisher war Mende als freie Kuratorin und Theoretikerin international tätig. Seit September 2015 ist sie Leiterin und Professorin des forschungsbasierten Masterstudiengangs und PhD-Forums CCC – Critical Curatorial Cybernetic Research Practices – im Visual Arts Department an der HEAD Genève – Universität für Kunst und Design Genf/Schweiz sowie assoziiertes Mitglied des Dutch Art Institute. Im Rahmen des Projektes „Das ganze Leben“ mit dem Haus der Kulturen der Welt (HKW) und Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V in Berlin ergab sich für sie bereits 2019 eine erste Zusammenarbeit mit den SKD.

Aufgewachsen in Zürchau im heutigen Altenburger Land war sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und diplomierte dort im Jahr 2000, bevor sie am Ausbildungsprogramm der Documenta11 von Okwui Enwezor (u.a.) an der Universität Kassel teilnahm. Nach Projektkollaborationen respektive Lehraufträgen in New York, Karlsruhe, Belgrad, Ramallah und Tel-Aviv Jaffa sowie Addis Abeba promovierte Mende 2015 in Curatorial/Knoweldge des Visual Cultures Department am Goldsmiths College, University of London, zur Geopolitik des Ausstellens mit Fokus auf Archiv- und Bildproduktion (Fotografie).

2009 erhielt Doreen Mende den Justus Bier Preis für Kuratoren (mit Markus Heinzelmann) für Ausstellungen mit Candida Höfer und Kuehn Malvezzi Architekten in Morsbroich, Vigo und Sevilla; 2011 war sie erste internationale Forschungsstipendiatin der Arab Image Foundation in Beirut.

Mende publiziert mit MIT Press, e-flux Journal, Archive Books, Jerusalem Quarterly, PARSE Journal sowie für das Oxford Handbook of Communist Visual Cultures (2020). Die Herausgabe der Publikationen Doppelte Ökonomien. Vom Lesen eines Fotoarchives aus der DDR (mit Estelle Blaschke und Armin Linke) sowie Travelling Communiqué (mit Kodwo Eshun und Milica Tomić) sind mit spector books Leipzig erschienen.

Sie ist Mitbegründerin des Harun Farocki Instituts (mit Tom Holert und Volker Pantenburg) in Berlin, des European Forum for Advanced Practices (gefördert von der European Cooperation in Science and Technology) sowie Multiple Artistic Mobilities (mit Bärbel Küster) an der Universität Zürich.

Seit 2019 leitet sie das vom Schweizer Nationalfond geförderte Forschungsprojekt „Decolonizing Socialism. Entangled Internationalism“ an der HEAD Genève in Zusammenarbeit mit der Universität Basel, Exit Frame Collective, Kunstverein Leipzig, dem Van Abbemuseum und dem HKW Berlin, www.entangledinternationalism.org .

Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Ich bin sehr froh, dass Doreen Mende die Leitung unserer von Gilbert Lupfer so exzellent aufgestellten Forschungsabteilung übernimmt. Da sie familiär sowohl mit Thüringen als auch mit Sachsen seit ihrer Kindheit tief verbunden ist, sind ihr die besonderen historischen Konstellationen hier vertraut. Mit ihrem Ansatz, Theorie mit der Praxis des Ausstellens zu verbinden, wird sie der Forschung an den SKD neue Strahlkraft verleihen.“

Doreen Mende, Leiterin der Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Ich freue mich sehr, die Forschungspraxis an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden als geopolitische sowie transdisziplinäre Konstellation auch in Bezug auf lokale sowie internationale Debatten zu Wissensformen im 21. Jahrhundert fortzuführen. Den bestehenden sammlungsübergreifenden Ansatz der Provenienzforschung möchte ich vertiefen und mit neuen Methoden aus der kuratorischen Forschung hinsichtlich unvollendeter Geschichtsprozesse und Erinnerungspolitiken nach 1989 bereichern. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit wird außerdem die Weiterführung der Zusammenarbeit mit Studierenden sein.“

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