Gemeinsam mit der Naturschutzstation Rhinluch des Landesamtes für Umwelt Brandenburg und der Stiftung Naturschutz Berlin hatte der NABU gestern zur Tagung der Brandenburger und Berliner Fedherpetolog*innen eingeladen. Rund 70 Teilnehmer*innen diskutierten über den dramatischen Rückgang von Amphibien und deren Laichgewässer in beiden Bundesländern. In Anbetracht des laufenden Klimawandels, der zunehmenden Versiegelung und Zerschneidung unserer Landschaften, der intensiven Landwirtschaft, der Einschleppung von Krankheiten und zahlreichen Prädatoren wie Wildschweinen und Waschbären sind die Bestandsentwicklungen nicht nur dramatisch, sondern in höchstem Maße beängstigend.

Gehen die Entwicklungen so weiter, werden schon in wenigen Jahren die meisten der 14 hier heimischen Frösche, Kröten, Unken und Molche fast verschwunden sein.

Die Berichte der Experten aus allen Ecken von Berlin und Brandenburg zeigen alarmierende Zahlen. Beate Schonert von der Naturschutz Malchow berichtet: „In den 1990er Jahren wurden 191 Kleingewässer erfasst, wovon 37 ausgetrocknet waren. Als wir 2021 diese 191 Gewässer noch einmal untersucht haben, waren bereits 126 trocken.“ In Berlin sollen die letzten Vorkommen von Kreuzkröten für ein Möbelhaus Platz geopfert werden. Eines der größten Moorfroschvorkommen ist seit 2008 von ca. 6.000 Tieren auf weniger als 10 Tiere in diesem Jahr geschrumpft.

„Das Artensterben ist längst vor unserer Haustür angekommen und wir alle sind gefordert, schnellst möglich gegenzusteuern. Manche praktischen Maßnahmen wären dabei sehr leicht umsetzbar“, sagt Reinhard Baier, Sprecher des NABU Landesfachausschusses Feldherpetologie.

Die Herpetologen fordern einen verantwortungsbewussten Umgang und ein nachhaltiges Management für Amphibienlaichgewässer und die umliegenden Landlebensräume der Tiere.

Dazu zählen in erster Linie:

  • Wasserrückhalt in der Landschaft gegenüber dem schnellen Abfluss priorisieren.
  • Regenwasserversickerungsbecken sollten so gestaltet und bewirtschaftet werden, dass sie auch von Amphibien genutzt werden können.
  • Statt dem Swimmingpool mit chemischer Algenbekämpfung bieten ökologisch angelegte Schwimmteiche eine lohnende Alternative für Mensch und Natur.
  • Fischereiteiche müssen erhalten und amphibienfreundlich bewirtschaftet werden.
  • Erhalt von Kiesgruben, die nach ihrem Abbauende nicht verfüllt oder gar als Deponie genutzt werden dürfen.

Wer mehr über die Amphibien in Berlin und Brandenburg erfahren oder auch selbst aktiv werden möchte, der findet unter amphibienschutz.de oder beim Froschportal des Landesamtes für Umwelt zahlreiche Informationen und Mitmachmöglichkeiten.

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