Obwohl ihr Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik reicht, hat sich Guoda Gedvilaite für ihren Auftritt in Darmstadt auf einen engen Zeitraum von nur einhundert Jahren beschränkt. Immerhin gelingt es ihr, in der kurzen Zeitspanne von 1801 bis 1905 vier Komponisten und eine Komponistin vorzustellen. Den Anfang macht Ludwig van Beethoven (1770-1827) mit seinen 1801/02 entstandenen „7 Bagatellen“ und der beliebten Sonate „Les Adieux“ aus den Jahren 1809/10, ein Lebewohl an die Heimatstadt Bonn, aus der er mit seinem Freund und Gönner Erzherzog Rudolf vor den herannahenden Truppen Napoleons fliehen musste. Die Donaustadt Wien, wo er seine neue Heimat fand, inspirierte auch Clara Schumann (1819-1896). 1838 komponierte die begnadete Musikerin, Ehefrau Robert Schumanns und Mutter von zuletzt acht Kindern, das Impromptu „Souvenir de Vienne“ und wenige Jahre später ein fröhliches „Scherzo“, womit der erste Teil des Konzertabends endet.
Nach der Pause umrahmen zwei Werke von Fryderyk Chopin (1810-1849) – „3 Valses brillantes“ und „Polonaise Heroique“ – Kompositionen von Musikerkollegen, deren Besonderheit darin besteht, dass sie nur für die linke Hand geschrieben wurden. Alexander Scrjabin (1871-1915), der als Vorreiter der 12-Ton-Technik gilt, stellte sich dieser Herausforderung mit „Prelude“ und Nocturne“ 1894, elf Jahre später präsentierte der Rimski-Korsakow-Schüler Felix Blumenfeld (1863-1931) seine einhändige „Etude“.
Obwohl Guoda Gedvilaite oft in ihrer Heimat Litauen ist, hat sie es nach Darmstadt nicht allzu weit. Mit ihrem Mann, einem Jazz-Musiker, und dem kleinen Sohn lebt sie im nordhessischen Kurort Bad Wildungen. Im Alter von fünf Jahren begann sie, Klavier zu spielen. Weil sie Freude daran hatte und es ihr leicht fiel, lag die Fortsetzung der Ausbildung im Musikgymnasium und später an der Musikakademie in Vilnius nahe. Ihr zweites Studium mit Diplom und Konzertexamen absolvierte sie bei Professor Lev Natochenny an der Musikhochschule in Frankfurt am Main, der sie bis heute als Klavier-Dozentin treu geblieben ist. Den Grundstein ihrer Karriere legte in jüngeren Jahren die Teilnahme an renommierten internationalen Wettbewerben, aus denen sie zumeist als erste oder zweite Preisträgerin hervorging.
Das Konzert findet unter 2G-Bedingungen (geimpft, genesen) statt. Karten können per E-Mail an buero@chopin-gesellschaft.de bestellt werden. Der Eintritt kostet 18 Euro, für Mitglieder 15 Euro.
Weitere Informationen unter www.chopin-gesellschaft.de.
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