Für ihre herausragenden Arbeiten wurden heute Eugene Demler und Valery Rubakov mit dem Hamburger Preis für Theoretische Physik geehrt. Rubakov ist leitender Wissenschaftler am Institut für Kernforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und Professor an der Staatlichen Lomonosov Universität Moskau. Er erhielt den Hamburger Preis für Theoretische Physik 2020 für seine Beiträge zur Materie im frühen Universum. Demler, der nach vielen Jahren an der Harvard-University in diesem Herbst an die ETH Zürich gewechselt ist, erhielt den Preis für das Jahr 2021 für seine Forschung zur Quantenmaterie. Die Preisverleihung fand im Planetarium Hamburg im Beisein von Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Hamburgs, statt. Die Verleihung für das Jahr 2020 musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

„Wir freuen uns sehr, heute gleich zwei herausragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der theoretischen Physik auszeichnen zu können. Beide haben mit ihren Arbeiten wichtige Impulse für die Forschung auf zahlreichen Feldern der Physik gegeben. Wir hoffen, dass ihre Aufenthalte in Hamburg auch den hiesigen Physikern neue Denkanstöße für ihre Arbeit liefern und so helfen, den Wissenschaftsstandort Hamburg weiter zu stärken“, so Dr. Henneke Lütgerath, Vorstandsvorsitzender der Joachim Herz Stiftung bei der Preisverleihung. Beide Preisträger werden in den kommenden Monaten zu Forschungsaufenthalten und Gesprächen mit ihren Hamburger Forscherkollegen an die Elbe kommen.

„Valery Rubakov und Eugene Demler decken mit ihrer Forschung zahlreiche Felder ab, auf denen Physiker an der Universität Hamburg und an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen arbeiten. Wir freuen uns alle sehr auf den Austausch mit den beiden Kollegen“, sagte Prof. Volker Schomerus, Juryvorsitzender für die Preisvergabe, leitender Wissenschaftler am DESY und Sprecher des Wolfgang Pauli Centre. Das 2013 gegründete Institut fördert den interdisziplinären Austausch zwischen Forschungseinrichtungen der theoretischen Physik in Hamburg.

Forschung zu Quantenphysik und Kosmologie: über die Arbeit der Preisträger

Rubakov, geboren 1955, gehört zu den anerkanntesten zeitgenössischen russischen theoretischen Physikern. Er deckt ein breites Forschungsfeld ab und gilt als Experte in der Quantenfeldtheorie, der Elementarteilchenphysik und der Kosmologie.

Demler, Jahrgang 1972, ist ein weltweit renommierter Experte für theoretische Quantenphysik. Seine Arbeiten legten unter anderem den Grundstein für wegweisende Experimente, um Quanteneffekte zu verstehen und in Quantensimulationen die Wechselwirkung kleinster Elemente in einem so genannten Vielteilchensystemen bestimmen zu können

Die Joachim Herz Stiftung vergibt den Hamburger Preis für Theoretische Physik seit 2010 zusammen mit dem Wolfgang Pauli Centre der Universität Hamburg, dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) sowie den beiden Exzellenzclustern der Universität Hamburg „CUI: Advanced Imaging of Matter“ und „Quantum Universe“. Der mit 137.036 Euro ausgestattete Preis für herausragende Forschungsleistungen in der theoretischen Physik ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Physik in Deutschland. Die Preissumme ist eine Anspielung auf die die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante, die in der theoretischen Physik eine wichtige Rolle spielt.

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