Anlässlich der großen Klimademonstration in Glasgow, bei der heute tausende Menschen gemeinsam mit Greta Thunberg für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen, mahnt die internationale Hilfsorganisation CARE, dass die Regierungen bei der Klimakonferenz weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Zwar gab es zu Beginn der Woche zusätzliche Ankündigungen für mehr Klimafinanzierung an Entwicklungsländer, aber auch diese reichen nicht aus, um die versprochenen 100 Milliarden Euro bis spätestens 2022 zu erreichen und in den Jahren danach weiter auszubauen.

„Während weltweit Millionen Menschen unter den Folgen der Klimakrise leiden, spielen die Regierungen der größten Industrienationen in Glasgow auf Zeit und fallen mit großen Ansagen, aber wenig Tatkraft auf“, sagt Sven Harmeling, klimapolitischer Leiter von CARE International, der sich aktuell bei der Klimakonferenz in Glasgow befindet. „Die erste drohende klimabedingte Hungersnot in Mosambik ist ein mahnendes Beispiel dafür, dass bereits heute unzählige Menschen unter der Klimakrise leiden. Insbesondere Frauen sind betroffen, da sie während Dürreperioden und Ernteausfällen oft zu Gunsten der Familie auf ihre eigenen Mahlzeiten verzichten. Stark von der Klimakrise betroffene Länder benötigen schon jetzt mehr finanzielle Unterstützung und ambitioniertere Taten, damit das 1,5-Grad-Ziel nicht wie eine bloße Zahl auf dem Papier erscheint, sondern wie ein Ziel, auf das ernsthaft hingearbeitet wird“, fügt Harmeling hinzu.

In der zweiten Woche der Klimakonferenz wird es nun unter anderem darum gehen, mit allen Regierungen konkrete Meilensteine und Maßnahmen bis 2023 zu vereinbaren. Ziel ist es, die Lücke zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zu schließen sowie den Einstieg in die zusätzliche Finanzierung zum Umgang mit Klimaschäden zu beschließen.

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