Im ersten rheinischen Derby auf Düsseldorfer Eis vor Zuschauern seit einer gefühlten Ewigkeit sahen 9.200 Zuschauer im ausverkauften PSD BANK DOME eine packende Begegnung, die alles zu bieten hatte, was ein gutes Derby braucht. In einer engen Partie hatten die Haie am Ende hauchdünn die Nase vorn. Das 1:2 (0:0; 0:1; 1:0; 0:0; 0:1) bescherte einer bravourös kämpfenden DEG aber einen wohlverdienten Punkt!

Ehrung für Petr Hejma sen.

Das wichtigste Spiel im deutschen Eishockey war ein würdiger Rahmen für die Ehrung eines Spielers, der wie wenige andere das Düsseldorfer Eishockey geprägt haben. 359 Mal trug Petr Hejma sen. zwischen 1970 und 1981, unterbrochen von einem zweijährigen Gastspiel beim Krefelder EV, das Trikot der DEG und erzielte in neun Spielzeiten 240 Tore und gab 274 Vorlagen. 1972 und 1975 feierte Hejma, der sich bei einem Gastspiel mit Sparta Prag in Düsseldorf 1968 von der Mannschaft absetzte und sich so ein Leben auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs ermöglichte, mit der DEG deren ersten beiden Meisterschaften. 1990 folgte die dritte Meisterschaft der Clubgeschichte, dieses Mal war Hejma sen. Trainer. Nun wird seine Rückennummer 19 nicht mehr vergeben und hängt unter dem Dach des PSD BANK DOME, neben der 10 von Chris Valentine, der 12 von Peter John Lee, der 13 von Walter Köberle und der 23 von Daniel Kreutzer.

Muntere DEG

Wenn man es nicht gewusst hätte, hätte man der DEG im ersten Drittel keinesfalls angemerkt, dass sie zuletzt coronabedingt mehr als zwei Wochen aussetzen musste und nun ersatzgeschwächt wieder in das Liga-Geschehen eingreift. Gleich in der ersten Minute hatte Alex Ehl völlig freistehend vor Justin Pogge die Chance zur Führung, konnte den Pass von Alex Barta von der rechten Seite aber nicht verwerten. Von da an waren es zunächst die heute schwarz gekleideten Rot-Gelben, die das Geschehen dominierten. Eine Schrecksekunde gab es, als Hendrik Hane hinter sein Tor fuhr, die Scheibe dort aber nicht richtig kontrollierte. Lucas Dumont wäre beinahe der Nutznießer gewesen (3.). Eine schöne Kombination von Tobi Eder und Victor Svensson hätte definitiv ein Tor verdient gehabt (5.). In Überzahl kam Ehl gefährlich aus dem Slot zum Schuss (7.). Als die Mannschaft von Uwe Krupp mit einem Mann mehr agierte, kurvte sich Jon Matsumoto durch das Verteidigungsdrittel der DEG, war aber ebenfalls nicht erfolgreich (13.). Gegen Ende der ersten 20 Minuten wurden die Kölner etwas aktiver und gaben den ein oder anderen Schuss in Richtung Hane ab, der stets aufmerksam reagierte. Ingesamt fühlte sich das torlose Unentschieden zur ersten Pause gut an.

Schwindende Kräfte

Im Mittelabschnitt waren die Vorzeichen dann plötzlich andere. Nun waren es die Kölner Haie, die deutlich mehr vom Spiel hatten. Andreas Thuresson hatte zu viel Platz vor dem DEG-Gehäuse, legte sich den Puck aber zu umständlich von der Vor- auf die Rückhand (22.). Daniel Fischbuh kam im Slot etwas unverhofft an die Scheibe, scheiterte aber an Pogge (25.). Gegen Landon Ferraro rettete Hane am Boden liegend (29.), wenig später touchierte ein Schuss von Maury Edwards das Gestänge (29.). In Unterzahl vereitelte Hane gegen Thuresson die Kölner Führung (33.). Ins Spiel der Mannschaft von Harold Kreis schlichen sich nun mehr und mehr Ungenauigkeiten ein. Irgendwann war es eine zu viel. Im Aufbau ging die Scheibe verloren, Mark Olver brachte sie mit der Rückhand unspektakulär aufs Tor. Marcel Müller hatte keine Mühe, den auf seine Keller fallenden Abpraller über die Linie zu drücken (35.). In der Schlussminute traf Joonas Järvinen nur das Außennetz.

DEG kommt zurück

Vor den Augen von Uli Hiemer, Campino, Breiti und Kuddel von den Toten Hosen biss sich die DEG  im Schlussabschnitt zurück ins Spiel. Der Ausgleich war etwas für Feinschmecker: Svensson löffelte den Puck von der rechten Seite wunderbar vor das Tor, Cedric Schiemenz lief perfekt ein und verwandelte dann auch noch eiskalt ins linke Eck (45.). Das Tor verschaffte der DEG die zweite Luft. Ordentlich Pfeffer war auch drin. Olver musste (nach Videobeweis) für sein rüdes Einsteigen gegen Svensson (nur) für zwei Minuten auf die Sünderbank. In einem weiteren Powerplay (Edward brummte) war die DEG der Führung dann ganz nah. Ein ums andere Mal brannte es vor Pogge. Als die Haie gerade komplett waren, schoss Carter Proft vor dem Tor aus der Drehung (58.). Auf der anderen Seite fand ein Pass von Matsumoto am rechten langen Pfosten in Marcel Barinka einen erfolglosen Abnehmer (59.). 34 Sekunden vor Schluss musste Stephen MacAulay für ein Beinstellen vom Eis. Moritz Müller setzte die Scheibe noch in der regulären Spielzeit an den Pfosten.

Overtime, Penaltyschießen und jubelnde Kölner

In der Überzahl wehrte sich die DEG in Unterzahl nach Kräften gegen den Kölner Siegtreffer und überstand die brenzlige Situation schadlos. Die beste eigene Chance hatte Fischbuch (64.). Im fälligen Penaltyschießen machte es Schiemenz dann einfach noch einmal ganz abgezockt. Doch leider scheiterten sowohl Brandon O’Donnell als auch Fischbuch an Pogge, während Barinka mit dem letzten Penalty des Tages den Kölnern den Zusatzpunkt sicherte.

Am Sonntag geht es im letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause in den hohen Norden. Ab 16:30 Uhr gastiert die DEG bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Nur Mut, Ihr Rot-Gelben. Das war heute ein starker Kampf, der verdient mit einem Punkt belohnt wurde!

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