"Christa Maar und ich gründeten die Felix Burda Stiftung im Jahr 2001, in dem Jahr, als unser gemeinsamer Sohn Felix im Alter von 33 Jahren an Darmkrebs gestorben war. Wäre seine Krankheit früher erkannt worden, dann hätte die Chance bestanden, sein Leben zu retten. Die tiefe Trauer über seinen Tod ließ sich zwar nicht überwinden, aber der Gedanke, welche Bedeutung die Darmkrebsvorsorge für Leben oder Tod haben kann, bewegte uns, etwas Sinnvolles unternehmen zu wollen: Wir gründeten eine Stiftung, welche die Darmkrebsvorsorge in Deutschland überhaupt zu einem öffentlichen, breit wahrgenommenen Thema machte, die verantwortlichen Institutionen zu einer ernsthaften und wirkungsvollen Organisation dieser Form der Präventivmedizin anregte, ja, mit nicht nachlassendem Einsatz die Dringlichkeit dieses Projekts und dessen stete Verbesserung anmahnte.

Heute, zwanzig Jahre später, lässt sich sagen: Die Felix Burda Stiftung (FBS) – durch die Ideen und die Zielstrebigkeit ihrer Geschäftsführerin Christa Maar, unterstützt von einem kleinen, sehr effizienten Team – zählt heute zu den maßgebenden Antreibern nicht nur der Darmkrebsvorsorge in Deutschland, sondern der Präventivmedizin überhaupt. Die Gesundheitsminister des Bundes und der Länder, so gut wie alle medizinischen und ärztlichen Einrichtungen und Vereinigungen haben im Lauf der Jahre gelernt, ihre Aufmerksamkeit den Anregungen der FBS zu schenken.

Von den vielen Initiativen der Stiftung möchte ich folgende hervorheben:

Sie hat im Jahr 2002 ein Konzept für die betriebliche Darmkrebsvorsorge entwickelt, das noch im selben Jahr im Unternehmen Hubert Burda Media durchgeführt wurde. Heute ist diese Form der Gesundheitsfürsorge fester Bestandteil im betrieblichen Gesundheitsmanagement vieler Firmen. Ich nenne nur BASF, BMW, Telekom.

Die größte Aufmerksamkeit in den Medien fand die Aktion des Darmkrebsmonats März, der sich viele Verlagshäuser anschlossen. Mit ihr wird einen Monat lang gezielt öffentlich dafür geworben, sich einer Darmkrebs – Vorsorgeuntersuchung unter fachärztlicher Aufsicht zu unterziehen. Schon 2002 haben die gesetzlichen Krankenkassen die Vorsorgekoloskopie anerkannt. Später folgte der immunologische Stuhltest (2017), die Herabsetzung der Altersgrenze für Männer auf 50 Jahre und ein Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening (beides 2019).
Auf Initiative der FBS entschlossen sich die gesetzlichen Krankenkassen zu diesen Präventivmaßnahmen. Das hatte zur Folge, dass seit 2002 über 8 Millionen Versicherte die Vorsorge-Darmspiegelung in Anspruch genommen haben. Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 145.000 Todesfälle verhindert werden konnten.

Die Felix Burda Stiftung kann auf den Erfolg ihrer Initiativen stolz sein.
Dennoch: Noch immer sterben jährlich 24.600 Menschen an Darmkrebs. Inzidenz und Sterblichkeit durch Darmkrebs gehen zwar zurück, doch die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge muss weiterhin, ja, kann gar nicht genug im öffentlichen Bewusstsein hervorgehoben werden.
Dieser Krebs kann durch Vorsorge verhindert, die Zahl der Todesfälle erheblich reduziert werden.

Die FBS hat mit vielen Methoden auf die Darmkrebsvorsorge, für die Bekämpfung des Darmkrebs aufmerksam gemacht, etwa mit dem begehbaren Darmmodell, um die Scheu abzubauen, sich mit diesem lebenswichtigen Organ zu befassen, oder durch die Präsenz in den sozialen Netzen wie in den Printmedien und den Fernsehanstalten. Doch alle Werbung allein kann die Gesundheitspolitik des Bundes und der Länder nicht ersetzen.
Darum der Appell an die Gesundheitspolitiker, den Gedanken der Präventivmedizin noch viel nachhaltiger umzusetzen. Aber auch an jeden Einzelnen: Informieren Sie sich über das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, fragen Sie nach, ob in Ihrer Familie Krebserkrankungen aufgetreten sind und gehen Sie zur Darmkrebsvorsorge!

Zwanzig Jahre Felix Burda Stiftung ist der Anlass, Christa Maar, ihrem Team, und den medizinisch-wissenschaftlichen Beratern für ihre großartige Arbeit zu danken. Ich hatte bei Gründung der Stiftung nicht an so eine Resonanz unserer Idee geglaubt. Heute weiß ich, wir alle, die Stiftung, die Krankenkassen, die Gesundheitspolitiker, die Medien dürfen nicht nachlassen im Kampf gegen Darmkrebs.
Die FBS als Antreiber hat eine Kommunikationsgemeinschaft geschaffen auf deren Durchsetzungswillen man pochen sollte!"

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