Ohne Pflanzenschutz könnten Schädlinge und Pflanzenkrankheiten wie Pilzbefall oder Unkräuter große Teile der Ernte vernichten und die Qualität der Produkte beeinträchtigen. Dies gilt gleichermaßen im konventionellen wie ökologischen Anbau. „Entscheidend ist die richtige Dosierung. Davon hängt die Wirksamkeit ab“, erklärt Ehlers. Daher sei es ein Trugschluss, dass Landwirte aufgrund höherer Preise für die Wirkstoffe den Einsatz einfach reduzieren könnten. Ehlers: „Bei Medikamenten kommt auch niemand auf die Idee zu fordern, dass die vom Arzt verschriebene Dosis reduziert werden könne.“
Die negativen Auswirkungen durch Pflanzenschutzmittel auf Biodiversität, Boden- und Wasserqualität zu reduzieren sei richtig und wichtig. Ehlers: „Eine Sondersteuer ist jedoch der falsche Weg.“ Vielmehr gelte es weiterhin, konsequent in Technik und resistente Züchtungen zu investieren. „Uns muss es gelingen, mit Hilfe neuer Technologien und der Digitalisierung Pflanzenschutzmittel punktgenau und zum optimalen Zeitpunkt aufzubringen. Damit kann die Menge deutlich reduziert werden. Notwendig ist eine schnelle Reaktionszeit der Landwirte – und ein verlässlicher Partner wie die Genossenschaften, die eine schnelle Lieferung der benötigten Wirkstoffe gewährleisten können.“ Die Technologien zur Ausbringung stünden zur Verfügung, seien allerdings teuer in der Anschaffung. Ehlers: „Durch kooperative Nutzung lassen sich die größten Einsparungen erzielen. Diese kooperativen Lösungsansätze müssen verstärkt gefördert werden.“
Eine Sonderbesteuerung auf Pflanzenschutzmittel würde das Höfesterben beschleunigen: „Vor allem kleinere, familiengeführte Betriebe könnten die zusätzlichen Belastungen und die hohen Rentabilitätseinbußen nicht verkraften. Sie müssten ihren Betrieb aufgeben. Dies kann nicht politisches Ziel sein.“
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.766 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,5 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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