Unter dem Einfluss der Corona-Pandemie und den Herausforderungen der Klimakrise scheint die Gesellschaft zunehmend zerrissen. Um Brücken zu schlagen, ist eine Frage zentral: wie kommunizieren wir? Das Symposium IMPACT21 bei PACT untersucht mit Beiträgen der Medienökonomin Birgit Schneider und des Künstlers Arne Vogelgesang kommunikative Prozesse – thematisiert werden die Klimakrise ebenso wie die sogenannte Gamification politischer Inhalte. 

PACT lädt seit 2004 jährlich Expert:innen aus Kunst, Technologie und Wissenschaft zu dem transdisziplinären Symposium IMPACT ein. In der diesjährigen Ausgabe steht unter dem Titel ›Urgent Translations – Über Codes, Bilder und Wirklichkeiten‹ die Wechselwirkung von medialer Kommunikation, Bilderflut, politischer Wirkmacht und Manipulation im Mittelpunkt.

Überschwemmte Gebiete, alarmierende Diagramme, abgebrannte Wälder – die Bilder der Klimakrise sind allgegenwärtig und schockierend. Doch können diese Bilder dazu beitragen, den gesellschaftlichen Wandel in Zeiten ökologischer Krisen anzutreiben und zu gestalten? In ihrem Vortrag ›Imagining the future in times of climate change between collapse, techno fix and transformation‹ (11.11. 19 Uhr) untersucht die Medienökonomin Prof. Dr. Birgit Schneider die Bildwelten zwischen Apokalypse, technischen Heilsversprechen und der Vision einer Postwachstums-Wirtschaft. Sie zeigt die Schwachstellen und Ambivalenzen dieser Zukunftsentwürfe und fragt, wie sich eine gesellschaftliche Transformation denken lässt, die diese Probleme erkannt hat.

Wenn sich in Multi-Player-Games und Onlineforen plötzlich rechtsextremistische Anwerber:innen tummeln oder politische Kampagnen Elemente von Gaming implementieren, ist das kein Zufall: Gamification ist eine erfolgsversprechende Strategie. Bezeichnet wird damit die Integration typischer Elemente von Spielmechaniken in spielfremden Kontexten, um darin motivationssteigernd zu wirken. In seinem Vortrag ›Let’s play info wars‹ (12.11. 19 Uhr) beleuchtet Arne Vogelgesang die Spielmetapher als legitimierenden und verbindenden Rahmen jüngerer reaktionärer und rechtsextremistischer Szenen im englisch- und deutschsprachigen Internet. Es werden beispielhaft Bestrebungen vorgestellt, die versuchen, Teile politischer Diskurse zu gamen, als Unterhaltung umzudeuten und auch die eigene Mobilisierung zu spielifizieren. Doch, welche Rollen spielen Kunst und künstlerische Praxen in einer derart bearbeiteten Wirklichkeit?

An den Vortragsabenden ist ab 17 Uhr außerdem die Ausstellung JUNCTIONS21 zu sehen. Im Rahmen des gleichnamigen Forschungsprogramms hatten sich 20 Künstler:innen in transdisziplinären Teams über verschiedene Kontinente hinweg mit den Wechselwirkungen zwischen Aktivismus, Digitalität und Ökologie beschäftigt. Die künstlerischen Strategien sowie erste Entwürfe werden im Rahmen von IMPACT21 präsentiert.
 

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