Mit einem Anteil von etwa 52 Prozent am Endenergiebedarf ist der Wärmesektor der energieintensivste Anwendungsbereich. Insbesondere im Gebäudesektor werden weit überwiegend fossile Brennstoffe genutzt, was bereits im vergangenen Jahr eine Verfehlung der Klimaziele zur Folge hatte. Zur Schließung der CO2-Lücke von 2 Mio. Tonnen im Gebäudesektor wurde im Sommer 2021 ein Sofortprogramm mit einem Finanzvolumen in Höhe von ca. 5,5 Mrd. Euro verabschiedet. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) fordert ein systematisches Herangehen an die Emissionsreduktion im Gebäudesektor.  „Ein Förderprogramm ersetzt keine konsistente Politik für eine umfassende Wärmewende. Die energetische Sanierung einzelner Gebäude springt zu kurz. In einem ersten Schritt sind die Förderungen für fossile Brennstoffe zielgerichtet abzuschmelzen. Dazu gehört, die im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geförderten Heiztechniken auf Basis fossiler Brennstoffe bereits 2022 einzustellen. Zusätzlich darf ein geförderter Effizienzhausstandard nicht mit rein fossil betriebenen Heizkesseln erreicht werden“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.

Die Förderinstrumente für den Austausch von fossilen Heizungen sollten hingegen ausgeweitet werden. „Auch Kohle- und Nachtspeicherheizungen müssen mithilfe einer Austauschprämie raus aus den Gebäuden. Zusätzlich muss die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze zeitnah in Kraft treten und die dafür vorgesehenen Mittel erhöht werden, auf mindestens eine Mrd. Euro jährlich ab 2022 sowie mittelfristig auf zwei Mrd. Euro jährlich. Nur so kann die Dekarbonisierung des Wärmesektors in den Kommunen merklich beschleunigt werden“, so Peter. Schließlich brauche es konkrete Etappenziele. „Nur konkrete Ausbauziele im Gebäudeenergiegesetz für 2030, 2040 und 2050 garantieren eine Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien in der dezentralen Wärmeerzeugung von Gebäuden und bei der Erzeugung von Nah- und Fernwärme“, so Peter abschließend.

Weiterführende Informationen:
Das 100-Tage-Sofortprogramm des BEE finden Sie hier.

Über Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 50 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Zu unseren Mitgliedern im Wärmesektor zählen u. a. der Bundesverband Wärmepumpe, der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Bundesverband Geothermie, der Fachverband Biogas und die im Hauptstadtbüro Bioenergie zusammengeschlossenen Verbände. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und rund 6,5 Millionen Anlagenbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

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