Angesichts der Bestrebungen von Frankreich, Polen und weiterer osteuropäischer Länder, Atomstrom als sogenannten „nachhaltigen“ Beitrag zum Klimaschutz anzuerkennen, fordert der Umweltverband ein klares Signal der neuen Bundesregierung. „Die klimaschutz- und umweltpolitische Glaubwürdigkeit der neuen Regierung wird sich auch daran messen lassen müssen, ob sie neben dem Kohleausstieg bis 2030 auch das Abschalten aller Atomanlagen in Deutschland vereinbart“, sagte der BUND-Atomexperte Klaus Brunsmeier. „Es darf kein ‚Weiter so‘ der teuren und unbeherrschbaren Atomenergie geben.“
Die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau ist ein gefährlicher Baustein der weltweiten Atomwirtschaft. Dabei wäre es rechtlich möglich, Ende 2022 diese Atomanlage ebenso wie die Brennelementefabrik in Lingen zeitgleich mit den letzten deutschen AKWs stillzulegen. Das belegt ein Rechtsgutachten im Auftrag des Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 2017. „Wir sehen hier die Koalitionäre in der Pflicht“, so Brunsmeier.
Ferner fordert der BUND, unnötige und gefährliche Atommüll-Transporte zu vermeiden. Deshalb soll Atommüll zunächst möglichst am Ort seiner Entstehung verbleiben, bis er zu einem Standort für die dauerhafte tiefengeologische Lagerung gebracht werden kann. Für die Behälter mit den ausgedienten Brennelementen des AVR in Jülich heißt das, dass sie weder nach Ahaus noch in die USA transportiert werden dürfen, sondern am Standort in Jülich in geeigneter Weise zwischengelagert werden müssen.
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