Cybermobbing nimmt weiter zu
Schon vor der Corona-Pandemie war Cybermobbing ein wachsendes Problem. Verschiedene aktuelle Studien zeigen: Die Pandemie hat die Situation weiter verschärft, da sich viele Aktivitäten wie Freund*innen treffen und schulische Angebote ins Internet verlagert haben. Für Kinder und Jugendliche bedeutet das oft eine starke psychische Belastung. Viele Eltern und Lehrer*innen fühlen sich hilflos und wissen nicht, wie sie Kinder hierbei unterstützen können. An diesem Punkt helfen die vereinten Projekte, die mit jeweils anderen Schwerpunkten mittelbar und unmittelbar Betroffene bei ihren Fragen und Anliegen zum Thema Cybermobbing unterstützen.
Aufklärung und Prävention
Klicksafe, handysektor, Internet-ABC, ZEBRA und JUUUPORT, bundesweite Projekte der Landesmedienanstalten, und jugend.support, ein vom Bundesfamilienministerium gefördertes Projekt, haben sich für eine Online-Kampagne gegen Cybermobbing zusammengeschlossen. Sie nehmen jeweils unterschiedliche Zielgruppen in den Blick: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern, Lehrer*innen und Pädagog*innen. In ihrem Zusammenschluss bieten sie ein umfassendes Anti-Cybermobbing-Paket an, das Informationen, Materialien und Mitmachangebote rund um das Thema auf einer Aktionsseite bündelt. Die Inhalte werden am 19. November außerdem unter dem Hashtag #GegenCybermobbing über die Sozialen Netzwerke der teilnehmenden Projekte ausgespielt.
Auf der Aktionsseite finden sich Informationen über den Aktionstag und die beteiligten Projekte, Links zu hilfreichen Materialien wie Infovideos, Broschüren, Flyern, Postern und Online-Ratgebern, Textbausteine gegen Cybermobbing sowie einen Rap-Song. „Mit diesem vielseitigen Angebot wollen wir keine Fragen zum Thema Cybermobbing mehr offenlassen“, so Lea Römer von JUUUPORT. „Wir machen klar: Es gibt viele Möglichkeiten, Cybermobbing zu begegnen. Und es gibt Beratung und Hilfe für Betroffene und Angehörige.“
Forderung nach aktivem Jugendmedienschutz
Die vereinten Projekte engagieren sich schon lange für mehr Respekt im Netz. Durch präventive Maßnahmen in der Medienerziehung und Medienbildung kann Cybermobbing vorgebeugt werden. Insbesondere Schulen können aktive Aufklärungsarbeit in der unmittelbaren Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen leisten. „Wir plädieren dafür, das Thema Medienkompetenz endlich fest in alle Lehrpläne zu verankern. Die Nachfrage nach unseren Online-Seminaren für Schulklassen zeigt, dass der Bedarf riesig ist“, so Lea Römer von JUUUPORT. „Die Relevanz des Themas muss sich in entsprechenden Handlungen widerspiegeln. Nur so kann dem wachsenden Problem von Hass und Hetze online und den oft schwerwiegenden Folgen für die Opfer nachhaltig etwas entgegengesetzt werden.“
Der Aktionstag soll ab jetzt jedes Jahr im November gemeinsam begangen werden, um vor allem junge Menschen gegen Cybermobbing stark zu machen.
jugend.supportDie Rat- und Hilfeplattform jugend.support unterstützt junge Menschen bei Stress im Netz. Hier finden Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche Tipps zur Selbsthilfe sowie anerkannte Beratungs- und Meldestellen aus ganz Deutschland. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ gefördert und von JUUUPORT e.V. koordiniert und weiterentwickelt.
Handysektor
Der Handysektor ist eine unabhängige Anlaufstelle für den digitalen Alltag – mit vielen Tipps, Informationen und auch kreativen Ideen rund um Smartphones, Tablets und Apps. Wir unterstützen Jugendliche bei Fragen oder Problemen mit digitalen Medien. Handysektor ist ein Projekt der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
klicksafe
Die EU-Initiative klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Wir richten uns dabei insbesondere an Personen, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Internetkompetenzen auszubauen – von Eltern über Lehrkräfte bis hin zu Multiplikator*innen – aber auch an alle, die sich selbst fit machen wollen. Auf www.klicksafe.de erhalten Nutzer*innen einen Überblick über aktuelle Online-Themen sowie konkrete Tipps für den digitalen Alltag. klicksafe wird von den Medienanstalten in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen umgesetzt und ist Koordinator des Safer Internet Center DE.
ZEBRA
ZEBRA ist ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW und berät Nutzende zu allen Fragen, die sich im digitalen Alltag ergeben. Das ZEBRA-Team besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medienpädagogik, Medienkompetenz, Kommunikationswissenschaften, Medienrecht und Medienforschung. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt unabhängig und zuverlässig. Unter www.fragzebra.de können Nutzende zu jeder Tageszeit ihre Fragen stellen und erhalten innerhalb von 24 Stunden konkrete Hilfestellung. ZEBRA ist neben der Online-Plattform auch über einen Live-Chat und Messenger-Dienste erreichbar.
JUUUPORT e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der jungen Menschen bei Problemen im Netz hilft und sich für einen respektvollen Umgang in der Onlinekommunikation einsetzt. Der Verein unterstützt die bundesweite Online-Beratungsplattform JUUUPORT, auf der sich junge Menschen gegenseitig beraten, wenn sie Probleme im Internet haben, z. B. gemobbt oder abgezockt wurden. Auch die Rat- und Hilfeplattform jugend.support wird vom Verein getragen. Hier finden Kinder und Jugendliche Tipps zur Selbsthilfe bei Stress im Netz sowie eine Übersicht anerkannter Beratungs- und Meldestellen in Deutschland.
juuuport e.V.
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30175 Hannover
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