Im ersten Teil des 6. Berichts des International Panel on Climate Change (IPCC) wurde das Wissen zum aktuellen Stand des Klimawandels zusammengefasst. 2022 sollen in zwei weiteren Berichten die Folgen, Anpassungen und Verwundbarkeiten, sowie eine Bewältigung des Klimawandels betrachtet werden.

Das IPCC wird im Deutschen als Weltklimarat bezeichnet und ist eine internationale Organisation, die aus dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen hervorgegangen ist. Ziel der Organisation ist es, möglichst umfangreiche und genaue wissenschaftliche Daten und Grundlagen zu schaffen. Zielgruppe sind dabei in erster Linie Entscheidungsträger, denen hinsichtlich des Klimawandels eine wissenschaftliche Basis ohne Handlungsempfehlungen geliefert werden soll.

Erkenntnisse aus dem Sachstandsbericht 2021 des IPCC

Eindeutig belegt ist, dass Ozeane, Atmosphäre und Landfläche sich durch menschliche Aktivitäten erwärmt und verändert haben. Im Vergleich zum Basisjahr 1990 hat sich die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde bereits um 1,09°C erwärmt. Außerdem ist wissenschaftlich belegt, dass die letzten fünf Jahre die wärmsten Jahre seit 1850 waren, Tendenz steigend. Die 2019 gemessenen CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre ist die Höchste seit zwei Millionen Jahren.

Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass sich Veränderungen der Emissionsmenge von Treibhausgasen mit einer Verzögerung von 20 Jahren auf biophysikalische Effekte auswirken. Würde man heute alle Treibhausgasemissionen verhindern, stiege somit die Oberflächentemperatur trotzdem weitere 20 Jahre an – mit allen dazugehörenden negativen Auswirkungen und Kipppunkten.

Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass die 1,5°C Obergrenze mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht gehalten werden kann. Bereits 2030 könnte diese Marke überschritten werden. Wahrscheinlichere Szenarien sagen eine maximale Erderwärmung von knapp unter 2°C bis 2050 voraus.

Neue Anforderungen der Science Based Targets Initiative (SBTi)

Die SBTi ist eine Multi-Stakeholder-Organisation, die  aus verschiedenen Organisationen (CDP, UN Global Compact, WRI, WWF) hervorgegangen ist. Die SBTi bietet verschiedene Leitfäden, mit denen sich Unternehmen zu einem Emissionsreduktionsziel mit regelmäßigen Überprüfungen verpflichten können.

Bereits 20% der Weltwirtschaft haben sich zu Reduktionszielen anhand der SBTi-Vorgaben verpflichtet. Angesichts des neuen IPCC-Reports hat die SBTi ihre Anforderungen an teilnehmende Unternehmen erhöht: Die größte Änderung ist dabei die Verpflichtung zu einem 1,5°C Ziel anstelle der vorher zulässigen 2°C. Widergespiegelt wird dies letzten Endes in den absoluten Treibhausgasemissions-Reduktionen, die für ein 2°C Ziel geringer ausfallen würden. Unternehmen mit sog. 2°C Targets haben mit einer Übergangsfrist von 5 Jahren Zeit, ihre Ziele mit dem 1,5°C Target auf Linie zu bringen. Auch die Neuverpflichtung von Unternehmen ist somit nur zu einem 1,5°C Target möglich. Außerdem ist eine Weiterentwicklung für Leitlinien und SBTi-interne Standards geplant, um eine Verpflichtung zu SBTi-Targets für Unternehmen zu vereinfachen und effektiver zu gestalten.

Für eine Teilnahme an der Science Based Targets Initative empfiehlt sich für Unternehmen die Verifizierung ihres Managementsystems zur Bilanzierung von Treibhausgasen nach ISO 14064-1 oder Greenhouse Gas Protocol (GHG).

Über die GUTcert GmbH

Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.

Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.

Die GUTcert Akademie bündelt das Fachwissen von Auditoren und anderen Experten, um Teilnehmern direkt anwendbare Kompetenzen mit nachhaltigem Mehrwert zu vermitteln.

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