Man muss sich schon manchmal ein bisschen kneifen dieser Tage. Was wurde alles geschrieben und geunkt über die schwere Saison, die der DEG bevorstehen würde. Selbstverständlich kann und wird es auch noch schwierige Phasen und Niederlagen geben, da macht sich keiner was vor, aber man darf auch einfach mal glücklich und zufrieden konstatieren: acht Spiele, 16 Punkte, zweites Sechspunktewochenende, die Welt leuchtet in einem freundlichen Rot-Gelb. Möglich machte dies eine kämpferische Leistung gegen die Nürnberg Ice Tigers, die vor 5343 Zuschauern mit einem 3:1-Erfolg (0:0; 1:0; 2:1) belohnt wurde.

Gefährlicher MacAulay

Der Start in die neue Spielzeit war den Ice Tigers aus Nürnberg gründlich misslungen. Die Verantwortlichen reagierten rasch und konsequent und entbanden Cheftrainer Fischöder nach einer bitteren 3:8-Pleite in Schwenningen von seinen Aufgaben. Während die Trainersuche läuft, übernimmt der sportliche Leiter Stefan Ustorf die Funktion des Übungsleiters kommissarisch. Seit dieser personellen Veränderung gewannen die Franken zwei Spiele, die DEG war also gewarnt. Und auch auf dem Eis des PSD BANK DOME zeigten sich die Gäste nicht zaghaft. Die DEG hielt ordentlich dagegen und suchte ihrerseits früh das Heil in der Offensive. Bsonders auffällig im ersten Abschnitt: Stephen MacAulay. Mindestens dreimal wurde er dem Nürnberger Tor und dem darin stehenden Niklas Treutle gefährlich. Besonders sehenswert war ein Rückhandpass von Carter Proft, den MacAulay leider nicht zur Führung verwerten konnte. Doch auch Eder und Barta hatten gute Möglichkeiten für Rot-Gelb. Auf der anderen Seite stellte sich Mirko Pantkowski jeder Scheibe, mit der Nürnberg ihn bedachte, in den Weg. Leistungsgerecht ging es mit einem Remis in die Kabine, Tore hätten aber auf beiden Seiten durchaus fallen können.

Doppelte Überzahl bringt Führung

Den ersten Akzent des Mitteldrittels setzte der in dieser Saison bislang prächtig aufgelegte Victor Svensson mit einem schönen Schuss aus der Drehung, der aber letztlich kein Problem für Treutle darstellte. Auch Mirko Pantkowski durfte sich in der Folge auszeichnen. Pante parierte einen Schuss von der blauen Linie und sah sich dann plötzlich dem völlig freistehenden Gregor MacLeod gegenüber, der den Abpraller einschieben wollte. Wie aus dem Nichts bekam Pantkowski aber noch die Fanghand an die richtige Stelle und verhinderte den Rückstand (26.). Dann mussten gleich zwei Nürnberger auf der Strafbank Platz nehmen und bescherten der DEG somit eine doppelte Überzahl. Nicht lange dauerte es bis ausgerechnet Stephen MacAulay, der bisher auffälligste DEG-Stürmer, die Bude traf. Mit Kraft, Präzision und Nachdruck nagelte er die Scheibe an Treutle vorbei in die Maschen (27.). In der zweiten Drittelhälfte verlor das Spiel etwas an Fahrt, die ganz klaren Möglichkeiten gab es nun nicht mehr zu sehen. Mit der knappsten aller Führungen ging es für die DEG zum zweiten Pausentee.

Ice Tigers machen Druck, DEG hält dagegen

Es war zu erwarten, dass die Ice Tigers im letzten Drittel nochmal alles reinlegen würden und so sollte es dann auch kommen. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn setzte unser guter alter Freund und Bekannter Patrick Reimer mit einem Handgelenkschuss die erste Duftmarke. Der DEG eröffneten sich jetzt natürlich Möglichkeiten, mit schnellen temporeichen Kontern zum Erfolg zu kommen. Einen eben solchen verwandelte Brendan O’Donnell nach Zuspiel von Barta mit einem echten Schlagschuss-Hammer von der linken Seite zum 2:0 (45.). Nürnberg steckte aber nicht auf und fand durch einen stark vorgetragenen Angriff schnell einen Weg, den Rückstand wieder zu verkürzen. Gregor MacLeod fegte über links ins Drittel, spielte eine scharfe Hereingabe in den Slot und fand dort Ryan Stoa, der den Schläger reinhielt und unhaltbar hoch abfälschte (47.). In den letzten zehn Minuten ging es richtig zur Sache. Die Ice Tigers kamen mit aller Macht und schnürten die Rot-Gelben phasenweise im eigenen Drittel ein. Die Kreis-Mannschaft hielt aber mächtig dagegen und verteidigte die knappe Führung mit Maus und Mann. Die Erlösung gab es erst ganz kurz vor Ende, als ausgerechnet Marco Nowak mit einem Rückhandheber aus dem eigenen Drittel das leere Tor traf und die drei Punkte für die DEG sicherte. Nowak krönte damit sein 600. Spiel in der PENNY DEL!

Es will einfach nicht aufhören Spaß zu machen, sich diese Mannschaft auf ihrer Reise durch diese Saison anzuschauen. Glücklicherweise gibt es schon am nächsten Freitag im heimischen PSD BANK DOME die nächste Gelegenheit dazu. Dann kommt mit den Adlern Mannheim ein echtes Ligaschwergewicht zum Stelldichein, aber so mutig und engagiert wie die DEG im Moment aufspielt, warum soll nicht auch da vielleicht eine Überraschung drin sein? Spielbeginn ist um 19:30 Uhr, Eintrittskarten gibt es unter www.degtickets.de.

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