Für Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner sind E-Fuels unverzichtbar, wenn man rasche Erfolge bei der CO2-Reduzierung des Verkehrs erreichen will. Es werde viel zu lange dauern, bis Elektroautos sich so stark durchgesetzt haben, dass sie wesentlich die Emissionen aus dem Verkehr senken können, sagte Steiner am Donnerstag auf dem digitalen auto-motor-und-sport-Kongress 2021 in Stuttgart. Der Sportwagenhersteller strebe bis 2030 die CO2-Neutralität an – durch Umstieg auf die E-Mobilität und durch die E-Fuels. Im Jahr 2030 werden 80 Prozent der Porsche-Autos mit E-Antrieb ausgestattet sein. Doch Steiner stellt die Frage, was mit dem Bestand ist, der überwiegend von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird? Nachhaltig könne es schließlich auch sein, ein Auto länger zu halten. „Wir müssen uns damit beschäftigen, wie wir bei diesen Autos den CO2-Fußabdruck besser zu machen“, sagt Steiner. Hier spielen E-Fuels eine Rolle, die mit Windkraft erzeugt werden. Dazu baut Porsche derzeit einen großen Windpark in Chile auf – in einer der windreichsten Gegend der Welt. Hier erzeugt man mit einer Anlage vier Mal so viel Strom wie in der Nordsee. Und das sogar günstiger: Nur 15 Euro kostet eine Megawattstunde Strom statt 34 Euro in der Nordsee. Das zahlt sich aus, denn ab 2026 will Porsche den Sprit für zwei Euro vor Steuern pro Liter anbieten können. 2024 sollen 55 Millionen Liter synthetischer Sprit die Anlage in Chile verlassen, 2026 sogar schon 555 Millionen. Kritiker bemängeln, dass das zu wenig ist, um etwas zu bewirken. Dem hält Schneider entgegen, dass „die E-Mobilität noch nicht reicht, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Daher sind E-Fuels wichtig.“ Außerdem sei der Energiehunger enorm, es gehe um den Ersatz fossiler Kraftstoffe. „Das ist der entscheidende Punkt“, so der Porsche-Entwicklungschef.
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