Vertreter aus dem Naturpark Ammergauer Alpen, dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald trafen sich vom 5. bis 6. Oktober in Lorsch zum Zwischenstand des gemeinsamen Projekts „NAT:KIT“. Über zwei Jahre wird das Projekt NAT:KIT durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert und vom Mountainbike Tourismusforum durchgeführt. Es geht darum über Befragungen, Zählungen und digitale Erfassungen in den drei Modellregionen Erkenntnisse zu gewinnen, wie das Besuchermanagement rund um das Thema MTB noch besser gestaltet werden kann. Auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit, der Deutsche Alpenverein e.V., der Nationale Naturlandschaften e.V. sowie der Verband Deutscher Naturparke e.V. waren – zum Teil online – in Lorsch zu Gast.

Der Geo-Naturpark hat bereits vor mehr als zehn Jahren damit begonnen, ein umfangreiches MTB-Streckennetz in der Region aufzubauen, das mittlerweile 41 Routen umfasst. „Unserem Auftrag entsprechend liegt der Fokus an allererster Stelle auf der naturverträglichen Besucherlenkung“, erläutert Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber. „Die besondere Landschaft des Geo-Naturparks zu erhalten und gleichzeitig nachhaltig zu erschließen ist eine stete Herausforderung, der wir uns täglich gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort stellen. Als Modellregion in diesem Projekt unsere Erfahrungen einfließen lassen zu können und gleichzeitig Impulse zu erhalten, freut uns sehr.“

Für immer mehr Menschen in Deutschland ist Fahrradfahren und Mountainbiken zu einem beliebten Freizeitsport geworden. Naherholungs- und Tourismusregionen stellen stetig wachsende Besucherzahlen fest – sowohl in Freiflächen als auch im Wald. Hier setzt die Projektgruppe um Nico Graaff, Geschäftsführer des Mountainbike Tourismusforum Deutschland an: „Mit dem NAT:KIT-Projekt verfolgen wir hauptsächlich

zwei Ziele: Zum einen wollen wir Menschen in der Verwaltung von Schutzgebieten erprobte Maßnahmen an die Hand geben, um Radfahrende auf Angebote, Gebote und ggf. auch Verbote hinzuweisen. Gleichzeitig soll für Radfahrende transparenter werden, wo Biken mit gutem Gewissen möglich ist. Die Praxis hat gezeigt, dass hier oft eine große Kommunikationslücke klafft, die wir helfen wollen zu schließen.“

Marcus Seuser, Projektleiter für Mountainbike-Streckenplanung im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald kann aus Erfahrung bestätigen, dass hierbei konstruktive Kommunikation besonders wichtig ist. „Die Menschen sind intensiv mit der Region verbunden und identifizieren sich mit dem Naturraum. Der Geo-Naturpark unterstützt dies und integriert dabei immer wieder neue Ansätze, um das Bewusstsein zu schärfen, die Interessen aller Nutzer miteinander in Einklang zu bringen und zugleich den Erlebniswert in der Natur zu steigern.“

Als Projektergebnis soll mit dem NAT:KIT, basierend auf einer mehrphasigen Datenerhebung einschließlich Befragungen vor Ort eine Art „Werkzeugkasten“ zur Besucherlenkung in Schutzgebieten entstehen. Dieser soll dann als digitales Handbuch sowie in Online-Schulungen interessierten Einrichtungen zur Verfügung stehen, um diese bei ihrem Schutz- und Lenkungsauftrag zu unterstützen. Damit gliedert sich das Projekt in die Vision 2030 des Mountainbike-Tourismusforums Deutschland ein und fördert verantwortungsvolles und naturverträgliches Biken.

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