Preisentwicklung
Durchschnittlich knapp 800 Euro haben Verbraucher im Jahr 2019 für Heizkosten ausgegeben. Das waren etwa 20 Euro mehr als im Vorjahr . Durch die neue CO2-Steuer und höhere Einfuhrpreise für Erdgas wird insbesondere das Heizen mit Gas im kommenden Winter ein teurer Spaß.
Anbieter wechseln
Wer den Anbieter wechseln möchte, muss die Kündigungsfristen beachten, die in der Regel zwischen einem und drei Monaten liegen. Hat der Versorger den Preis erhöht, hat man allerdings ein Sonderkündigungsrecht und darf sofort aus dem Vertrag aussteigen. Oft kümmert sich auch der neue Anbieter um die Kündigung des alten Vertrages. Wichtig beim Preisvergleich anderer Anbieter ist nach Auskunft der ARAG Experten, nur die reinen Tarife zu vergleichen. Oft werden die Preise durch Neukunden- oder Wechselboni verfälscht, mit denen Versorger Neukunden locken wollen. Sollte der Wechsel nicht funktionieren, müssen Kunden keine Angst haben, im Kalten zu sitzen. Der vorherige Energieversorger ist zu einer Grundversorgung verpflichtet, sofern alle Abschläge regelmäßig gezahlt wurden.
Wie viel Grad für welchen Raum?
Das Thema Wohlfühltemperatur ist ein weites Feld: Während der eine erst bei 25 Grad auftaut, reicht dem anderen eine Raumtemperatur von 18 Grad, um sich in den eigenen vier Wänden wohl zu fühlen. Daher nennen die ARAG Experten hier nur einige Faustregeln: Im Wohnbereich sollte es 20 bis 22 Grad Celsius warm sein. In der Küche reichen 18 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer sollte es nicht kälter als 17 oder 18 Grad werden, da sonst das Schimmelrisiko steigt. Wer nachts friert, sollte nicht etwa die Heizung höher drehen, sondern mit der guten alten Wärmflasche in einen gesunden Schlaf finden. Der wärmste Raum ist in der Regel das Bad. Hier empfiehlt das Umweltbundesamt eine Temperatur von 22 Grad. Unbenutzte Räume dürfen gerne kälter bleiben, aber auch hier gilt: Unter 15 Grad droht Schimmel.
Nachts heizen oder nicht?
Nachts sollte die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um vier bis fünf Grad gesenkt werden. So spart man Energie. Wer die Heizung auf Null fährt, benötigt hingegen zu viel Energie beim Wiederaufheizen der Räume. Wichtig bei der Nachtabsenkung ist aber auch die Frage, wie gut das Gebäude die Wärme halten kann. Ein einfacher Tipp der ARAG Experten: Bei einer Nacht um null Grad Außentemperatur die Heizung nachts abschalten und am nächsten Morgen die Raumtemperatur prüfen. Je höher die Restwärme aus der Nacht noch ist, desto mehr Energie konnte das Gebäude speichern, desto weniger muss man nachts heizen. Wer Rollläden hat, ist gut beraten, diese bei Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen, da sich der Wärmeverlust über die Fensterscheiben laut Umweltbundesamt bis zu 20 Prozent senken lässt. Sogar geschlossene Vorhänge können helfen, Heizkosten zu sparen. Man sollte nur darauf achten, dass die Vorhänge Heizkörper nicht verdecken, damit sich die erwärmte Luft optimal im Raum verteilen kann.
Richtiges Lüften – so geht’s
Wer richtig heizen will, muss richtig lüften. Denn frische Luft verringert die Feuchtigkeit in den Wohnräumen und sorgt zudem für eine gute Luftqualität. Gekippte Fenster sorgen allerdings kaum für Luftaustausch und kühlen die Wände aus. Die ARAG Experten raten daher mindestens zweimal am Tag zum Stoßlüften, wobei das Fenster für etwa fünf Minuten komplett geöffnet wird. Wer Thermostatventile am Heizkörper hat, sollte diese während des Lüftens unbedingt herunterdrehen.
Heizkörper entlüften
Bleibt der Heizkörper kalt, obwohl das Ventil voll geöffnet ist, kann das eine ganz einfache Ursache haben: Es hat sich Luft im Heizkörper gesammelt. Über ein Entlüftungsventil an der Seite der Heizung kann man sie ganz einfach ablassen. Dabei sollte man einen kleinen Becher unter das geöffnete Ventil halten und Luft ablassen, bis Wasser kommt. Wem das zu anstrengend ist, kann Heizkörper mit automatischen Entlüftungsventilen nachrüsten.
Die ARAG Experten raten davon ab, Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände direkt am Heizkörper zu platzieren, damit sich die Wärme nicht staut, sondern optimal im Raum verteilen kann. Programmierbare, elektronische Thermostate am Heizkörper können zudem dafür sorgen, dass die Wunschtemperatur bei Tag und Nacht erhalten bleibt. Dabei wird auch Wärme beispielsweise von Sonnenstrahlen oder Küchengeräten berücksichtigt.
Ist mein Energieverbrauch normal?
Um Verbraucher dabei zu unterstützen, ihren Energieverbrauch realistisch einzuschätzen, fördert das Bundesumweltministerium jedes Jahr den Heizspiegel . Diese Datensammlung hilft, Energiepotenziale zu identifizieren und letztlich auch Kosten zu sparen.
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