Eric Randol Schoenberg, Rechtsanwalt aus Los Angeles, wollte es sich nicht nehmen lassen, das Werk seines Großvaters Erich Zeisl einmal live und in deutscher Sprache auf einer Bühne zu erleben. Da dies nur in Annaberg-Buchholz möglich ist, kommt Schoenberg am kommenden Wochenende ins Erzgebirge. „Leonce und Lena“ wurde 1937 in Wien komponiert; das Werk eines jüdischen Komponisten konnte nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland dort nicht mehr gespielt werden. Deshalb erlebte es erst 1952 in Amerika seine Uraufführung in englischer Sprache. Seit wenigen Wochen steht es nun als Deutsche Erstaufführung auf dem Spielplan des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz.

E. Randol Schoenberg, dessen anderer Großvater übrigens der Komponist Arnold Schönberg war, wurde durch den spektakulären Schiedsgerichtsprozess bekannt, den Maria Altmann 2006 gegen den österreichischen Staat gewann. Schoenberg vertrat die Nichte von Adele Bloch-Bauer gegen die Republik Österreich und setzte die Rückgabe von fünf Gemälden von Gustav Klimt durch, die der Familie in der NS-Zeit durch Enteignung genommen worden waren. Es handelte sich unter anderem um das berühmte Portrait „Adele Bloch-Bauer I“ („Die goldene Adele“), das lange im Wiener Belvedere hing. Österreich hatte die Rückgabe der Bilder lange Zeit verweigert. Der Kinofilm „Die Frau in Gold“ aus dem Jahr 2015 schildert die Geschichte des Prozesses. Ryan Reynolds spielt darin Randol Schoenberg; Maria Altmann wird von Helen Mirren gespielt.

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