Weltweit sind Schulen ein häufiges Ziel von militärischen Angriffen in Konfliktregionen. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert deshalb eine konsequentere Umsetzung der Konzepte zum Schutz von Schulkindern und Lehrkräften. Auch Deutschland setze sich zu wenig für den Stopp dieser Angriffe ein.

Nach einem Bericht der Globalen Koalition zum Schutz der Bildung wurden Schulen allein in den Jahren 2015 bis 2019 fast 11.000 Mal Ziel von militärischen Angriffen. Dabei wurden 23.000 Schulkinder und Lehrkräfte verletzt oder getötet. Dass diese Angriffe ein weltweites Mittel der Kriegsführung sind, zeigt die Zahl von 37 Ländern, die mehr als 10 Angriffe verzeichneten.

Ekkehard Forberg, Friedensexperte von World Vision: „Aus Angst vor Angriffen gehen viele Kinder und Jugendliche deshalb auch nicht zur Schule. Das Ergebnis ist eine Generation von jungen Menschen, die mit einer lückenhaften Bildung zu kämpfen haben.“

Dabei dienen Schulen in Konfliktregionen oft als einziger halbwegs sicherer Schutzraum für Kinder. Hier werden sie betreut und durch Schulspeisungen mit Nahrung versorgt. Ekkehard Forberg: „Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Schutz vor Angriffen gewährleistet wird. Stattdessen überfallen Milizen Schulen, um zum Beispiel Kinder als Soldaten und Soldatinnen zu rekrutieren.“

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 waren besonders Yemen und die DR Kongo von Attacken auf Bildungseinrichtungen betroffen. Auch in Afghanistan und Syrien waren Schulen besonders häufig Ziele von Angriffen.

In 2018 hat Deutschland die „Safe Schools Declaration“ unterzeichnet, eine Verpflichtung zum besseren Schutz von Schulkindern und Lehrkräften weltweit. Dazu gehört auch die Unterstützung von Opfern der Angriffe. Forberg: „Es ist schön, dass Deutschland diese Erklärung unterzeichnet hat. Nur hapert es gewaltig an der Umsetzung – denn verbessert hat sich der Schutz vor diesen Angriffen und die Unterstützung von betroffenen Schulkindern überhaupt nicht. Es darf nicht bei Absichtserklärungen bleiben!“

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