Weinjahr 2021 – ein besonderes Jahr für die Winzer in Sachsen und deren Helfer
Das Jahr 2021 stellte die sächsischen Winzer bisher vor deutlich andere Herausforderungen als die heißen und trockenen Vorjahre. Das Weinjahr begann mit einem schneereichen Winter. Spätfröste Ende April zwangen in frostgefährdeten Weinbergen zu mehreren Nacht-Einsätzen. Mit kleinen, kontrollierten Weinbergsfeuern schützten die Winzer von Schloss Wackerbarth ihre Reben erfolgreich vor den Minustemperaturen.
„Das feucht-warme Wetter ab Juni brachte einen enormen Wachstumsschub in der Natur – und forderte damit von uns eine sehr große Schlagkraft in den Weinbergen: Wir konnten sprichwörtlich zuschauen, wie die Triebe unserer Reben im Eiltempo jeden Tag rund sieben cm gewachsen sind“, erklärt Till Neumeister, der Weinbauleiter von Schloss Wackerbarth. „Auf diese besondere Situation mussten und müssen wir mit einer angepassten, aufwendigeren Bewirtschaftung reagieren. Dazu gehört unter anderem der doppelte Aufwand bei der Pflege der Laubwand der Reben.“
„Um die benötigte große Schlagkraft in den Weinbergen sicherzustellen, hat in diesem Sommer wirklich jede Hand gezählt. Wir konnten die Herausforderungen der Natur mit der Hilfe von Mitarbeitern aus allen anderen Unternehmensbereichen, wie der Administration, mit zusätzlichen Aushilfskräften wie Schülern und Studenten sowie dank Weinfreunden aus der Region meistern“, sagt Till Neumeister. „Seite an Seite haben diese zusammen mit unseren erfahrenen Winzern in den Weinbergen die Reben gebändigt und um das bestmögliche Ergebnis gerungen. Ganz herzlich dank wir allen Helferinnen und Helfern für ihre tatkräftige Unterstützung.“
„Für verbindliche Aussagen zur Qualität und zum Aroma unserer Trauben ist es leider noch zu früh. Denn in den kommenden Wochen kann in unseren Weinbergen noch viel passieren“, betont Till Neumeister. „Für uns gilt auch 2021: Der Herbst macht das Weinjahr. Und so hoffen wir auf einen goldenen Herbst und auf Trauben mit der für unser Weinbaugebiet typischen Feinfruchtigkeit, Eleganz und Finesse.“
Federweißer – der Vorgeschmack auf den neuen Jahrgang
Als Federweißer – auch als „Neuer Wein“, „Rauscher“, „Sauser“ oder „Brauser“ bekannt – wird der in Gärung befindliche Traubenmost bezeichnet. Er ist eine Spezialität, die es nur in wenigen Weinländern der Welt gibt. Dem frisch gepressten Most wird Hefe zugesetzt, damit die alkoholische Gärung einsetzt. Seinen Namen erhält Federweißer durch diese Hefeteilchen, die wie kleine Federn im Most schweben. Lässt man ihn durchgären, entsteht ein Stillwein, der anfangs noch trüb ist. Die schwebenden Hefeteilchen setzen sich erst nach einiger Zeit auf dem Flaschenboden ab, wodurch der Jungwein langsam klar wird.
Federweißer gehört für viele zusammen mit Zwiebelkuchen ganz klassisch zum Herbstanfang dazu und gilt als genussvoller Vorbote des neuen Jahrgangs. Das fruchtig prickelnde Getränk besitzt verschiedene Vitamine, vor allem B1 und B2, enthält neben Hefen auch Milchsäurebakterien. Am besten schmeckt Federweißer, wenn die alkoholische Gärung noch nicht abgeschlossen ist. Dann ist das Verhältnis von fruchtiger Süße und feiner Säure perfekt ausgewogen.
Schloss Wackerbarth ist Europas erstes Erlebnisweingut und führt gleichzeitig die Tradition einer der ältesten Sektkellereien Europas fort. Das Erlebnisweingut steht für ein einzigartiges Ensemble aus barocker Schloss- und Gartenanlage, malerischer Weinkulturlandschaft sowie moderner Wein- und Sektmanufaktur. Dabei folgt das Unternehmen der mehr als 850-jährigen sächsischen Weinbautradition und der 180-jährigen Tradition der Sektkellerei Bussard zur Sektbereitung nach klassischer Flaschengärung. 2010 wurde das Weingut vom Deutschen Weininstitut (DWI) als "Höhepunkt der Weinkultur" gewürdigt, 2012 erhielt der Blick auf das einzigartige Ensemble die Auszeichnung "Schönste Weinsicht Sachsens". Beim "Deutschen Sekt Award 2018" wurde Schloss Wackerbarth als "Bester Sekterzeuger Deutschlands" ausgezeichnet.
Schloss Wackerbarth hat sich als Staatsweingut der Sicherung und Förderung der sächsischen Weinkulturlandschaft, darunter auch seiner Steillagen mit rund 25.000 m² an historischen Sandsteinmauern, verpflichtet. Dabei ist die Sicherung der Qualität in der Bewirtschaftung der einzelnen Lagen und in der Wein- und Sektbereitung genauso unabdingbar, wie Genießer auf sächsischen Wein aufmerksam zu machen und sie zu einem Besuch der sächsischen Weinstraße einzuladen. Heute bringt Schloss Wackerbarth jedes Jahr rund 190.000 Besuchern den sächsischen Wein- und Sektgenuss mit allen Sinnen näher.
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