Bei den Parteipräferenzen verliert die Union nochmals zwei Prozentpunkte und fällt mit 19 Prozent unter die 20-Prozent-Marke. Das dürfte der niedrigste Wert sein, den jemals ein Institut seit 1949 für die Union ermittelt hat. Die SPD kann ihren Wert um zwei Prozentpunkte verbessern. Mit 25 Prozent liegt sie jetzt sechs Prozentpunkte vor der Union und acht Prozentpunkte vor den Grünen, deren Wert um einen Prozentpunkt auf 17 Prozent fällt. Die FDP verbessert sich um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent. Die Werte der anderen Parteien bleiben unverändert. Von den sonstigen kleineren Parteien erreicht weiterhin keine Partei die 3-Prozent-Marke.

Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 22 Prozent etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Im durch die Überhangs- und Ausgleichsmandate im Vergleich zu 2017 nochmals um 87 Abgeordnete größeren Bundestag (796 Abgeordnete) wäre die Union nur noch mit 169 Abgeordneten (77 weniger als 2017) vertreten, während die SPD mit 218 Abgeordneten im Bundestag vertreten wäre. Die Grünen wären mit 148, die FDP mit 113, die AfD mit 96 und die Linke mit 52 Abgeordneten im Bundestag vertreten.

Die Grünen könnten 81 Abgeordnete, die FDP 33 Abgeordnete, die SPD 65 Abgeordnete und die AfD zwei Abgeordnete mehr als 2017 in den Bundestag entsenden. Die anderen Parteien wären mit weniger Abgeordneten im Bundestag vertreten als 2017.

Regierungsfähige Mehrheiten

Eine regierungsfähige Mehrheit (399 Sitze) hätten derzeit nur Dreier-Koalitionen: So eine Koalition aus Union, Grünen und FDP (430 Mandate), eine Koalition aus Union, SPD und FDP (500 Mandate), eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP (479 Mandate) und eine Koalition aus SPD, Grünen und Linke (418 Mandate). Keine Mehrheit hätte weiterhin ein Bündnis aus SPD und CDU/CSU (387 Mandate). Keine Mehrheit hätte auch eine rot-grüne Regierung (366 Mandate) oder ein Bündnis aus CDU/CSU und FDP (282 Mandate).

Mandate

Nach der Mandatsberechnung von forsa würde die Union nicht nur mit insgesamt 77 Abgeordneten weniger als nach der letzten Bundestagswahl im Bundestag vertreten sein, sondern auch viele Direktmandate nicht mehr gewinnen. 2017 gewann die Union 231 Direktmandate. Bei den gegenwärtigen Daten zur politischen Stimmung würde die Union nur noch weniger als 90 der 299 Wahlkreise direkt gewinnen können, das wären über 140 Direktmandate weniger als vor vier Jahren.

Kanzlerpräferenz

Bei der Kanzlerpräferenz gewinnt Scholz im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt, während Laschet zwei weitere Prozentpunkte verliert und damit unter die 10-Prozent-Marke rutscht. Mit 30 Prozent liegt Scholz jetzt 21 Prozentpunkte vor Laschet und 15 Prozentpunkte vor Baerbock mit unveränderten 15 Prozent. 46 Prozent der Befragten würden sich für keinen der drei Bewerber entscheiden.

Wäre Markus Söder Kanzlerkandidat der Union, würden sich 38 Prozent für ihn und nur 21 Prozent für Olaf Scholz und 15 Prozent für Annalena Baerbock entscheiden. Auch bei den Wählern der CDU von 2017 läge Söder mit 65 Prozent 42 Prozentpunkte vor Laschet mit nur 23 Prozent.

Politische Kompetenz

Bei der Einschätzung der politischen Kompetenz trauen weiterhin 16 Prozent der Union zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden zu können. Den Grünen trauen 9 Prozent, der SPD 12 Prozent (zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche) politische Kompetenz zu. Anderen Parteien trauen 10, keiner Partei 53 Prozent zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen sowie zu den wichtigsten Themen der Woche wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 31. August bis 6. September 2021 erhoben. Datenbasis: 2.505 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/–2,5 Prozentpunkte.

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