Gerade erst hatte der Verband seine Mitglieder dazu befragt, ob sie – wenn Beschränkungen wie Abstands- und Maskenpflicht entfallen – die 2G-Regel in ihren Betrieben einführen würden. Das Ergebnis: 40 Prozent können sich das vorstellen, 38 Prozent der Befragten aktuell nicht und 21 Prozent wissen es noch nicht. An der Umfrage haben über 600 Unternehmerinnen und Unternehmer des Gastgewerbes in Hessen teilgenommen.
„Wir wollen Gastgeber für alle sein!“, betont der einstimmig auf der Landesdelegiertenversammlung am 6. September 2021 in Wiesbaden wieder gewählte Verbandspräsident Gerald Kink. „Die Einschätzungen im Gastgewerbe zur 2G-Option sind unterschiedlich. Am Ende lastet vor allem eine Debatte über Ausgrenzung gegenüber der Abwägung zu mehr Freiheiten auf den Schultern einer Branche, die vor allem für Offenheit und soziales Miteinander steht.“
Angesichts der so gut wie landesweit geltenden 3G-Regel sei die Diskussion, den Betrieben die Entscheidung zu eröffnen, ob sie bei 3G blieben oder ob sie nur noch Geimpfte und Genesene bewirteten, damit aber wieder volle Kapazitäten nutzen könnten, auch in der Branche in vollem Gange. Die Frage sei letztlich politisch und unternehmerisch zu beantworten.
Hauptgeschäftsführer Julius Wagner ergänzt: „Mit Blick auf Clubs und Discotheken, die nun über 18 Monate geschlossen sind, braucht es endlich Lösungen. Wenn dies über das 2G-Modell, und das sollte heißen „Tanzen ohne Maske und Abstand“, zunächst möglich wird, ist das für die Betriebe eine Perspektive.“
Die Delegiertentagung diskutierte diese Herausforderung genauso wie die großen Zukunftsfragen der Branche: Sicherung der Ausbildung, Fachkräftebedarf, Lohnpolitik und Wertschätzung für die Mitarbeitenden des Gastgewerbes sowie die Entfristung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen und die Erweiterung auf Getränke.
Gerald Kink: „Es wird viel über fehlendes Personal in unserer Branche gesprochen. Wir müssen aber unseren Blick und unsere Wertschätzung auf diejenigen lenken, die uns ganz besonders in dieser Zeit unterstützen: unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die weiter mit uns in den Betrieben arbeiten.“ Und dies sei eine besondere Herausforderung. Sie hätten monatelange Kurzarbeit durchgestanden und müssten sich heute vielen schwierigen Situationen und Diskussionen um geltende Corona-Regeln stellen. „Dafür gebührt ihnen Anerkennung, und zwar auch in Form angemessener Tarifverhandlungen mit unserem Sozialpartner, der Gewerkschaft NGG.“, so Kink.
Kontinuität und Erneuerung: Neuer Landesvorstand gewählt
Die Delegierten aus ganz Hessen wählten einen neuen Vorstand für ihren hessischen Branchenverband, der die Arbeit des DEHOGA Hessen in den kommenden drei Jahren bestimmen wird. Dabei seien viele neue und engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer in das Spitzengremium gewählt worden. Präsident Kink wertete dies als einen „motivierenden und zukunftsgerichteten Auftrag für die ganze Branche und ihren Verband“.
Der Wiesbadener Hotelier Gerald Kink (59) wurde unter großem Beifall insbesondere für die Verbandsarbeit in der Corona-Krise einstimmig wieder gewählt.
Neuer Vizepräsident ist der aus Fulda stammende 40jährige Hotelier Steffen Ackermann, der nach vielen Jahren den Kassler Gastronomen Herwig Leuk (65), ablöst. Steffen Ackermann ist Kreisvorsitzender des DEHOGA in Fulda und Region, gilt als sehr gut vernetzt und steht für einen Generationenwechsel an der Verbandsspitze.
Im neu gewählten 17köpfigen Vorstand finden sich Unternehmerinnen und Unternehmer aus den verschiedensten Bereichen des Gastgewerbes und aus nahezu allen hessischen Landesteilen.
Daniela Kremhöller (47), die den Familienbetrieb „Hotel bei den Tongruben“ in Neuberg bei Hanau führt, wurde in das sog. „Präsidium“, den geschäftsführenden Vorstand, neu gewählt genauso wie Senior Director Operations der Deutschen Hospitality (zu der u.a. Steigenberger Hotels gehört) Stefan Frank, Robert Mangold (62), der die Tiger- und Palmengastronomie in Frankfurt mit ihren Betrieben führt, und der Oberurseler Gastronom (Alt-Oberurseler Brauhaus und „Das Waldtraut“) Thomas Studanski (59).
Romy Mayer (52), Inhaberin des Hotel „Stadt Heidelberg“ in Darmstadt wurde als Vorsitzende des landesweiten Berufsbildungsausschusses einstimmig bestätigt, und Nathalie Henrich (56) verstärkt die Frauenpower im Führungstermin des Verbandes.
Der neue Vorstand des DEHOGA Hessen (2021-2024)
Gerald Kink, Hotel Oranien (Wiesbaden), Präsident
Steffen Ackermann, Hotel Wenzel (Fulda), Vizepräsident
Thomas Studanski, Alt- Oberurseler Brauhaus GmbH (Oberursel), Schatzmeister
Frank Wellert, Gasthaus Zum Bären (Höchst), stellv. Schatzmeiser
Daniela Kremhöller, Hotel bei den Tongruben (Neuberg), Schriftführerin
Stefan Frank, Deutsche Hospitality (Frankfurt), Vorsitzender für Hotellerie und Tourismus
Gisbert Kern, (Frankfurt), stellv. Vors. des Fachbereichs Hotellerie und Tourismus
Robert Mangold, Tiger & Palmen GmbH & Co.KG (Frankfurt), Vorsitzender für Gastronomie
Madjid Djamegari, Gibson Club GmbH & Co.KG (Frankfurt), stellv. Vors. des Fachbereichs Gastronomie
Romy Mayer, Hotel Stadt Heidelberg (Darmstadt), Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses
Fritz-Otto Wilhelm, Hotel Hassia (Frielendorf), stellv. Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses
Axel Horn, Burg Gleiberg Gastronomie (Wettenberg), Beisitzer
Nathalie Henrich, Chez Mamie & Weihenstephaner (Wiesbaden), Beisitzerin
Lukas Frankfurth, Parkhotel Emstaler Höhe (Bad Emstal), Beisitzer
Daniel Hagen-Wolf, Landgasthof Hagen (Grasellenbach), Beisitzer
Christian Gerlach, Flair Hotel Werbetal (Waldeck), Beisitzer
Karsten Kleinschmidt, Landgasthof Ziegelhütte (Weilrod), Beisitzer
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