Am kommenden Donnerstag, den 16.09.2021, werden die Hellabrunner Flamingos bis voraussichtlich Frühjahr 2022 in eine Interimsunterbringung hinter den Kulissen umziehen – Grund dafür ist die Anbringung der neuen Anlagen-Übernetzung. Künftig wird die Anlage am Auer Mühlbach komplett übernetzt sein – dies hat für die 100 Flamingos viele Vorteile:
Seit einigen Jahren dürfen Vögel in menschlicher Obhut nur noch in besonders gelagerten und genehmigten Ausnahmefällen gestutzt werden. Stutzen heißt, dass die Schwungfedern des Vogels geschnitten werden, um die Flugfähigkeit einzuschränken. In den Schwungfedern verlaufen jedoch keine Nerven, sodass das Stutzen, ähnlich wie Nägel oder Haare schneiden, völlig schmerzfrei ist. Dennoch wurde auch in Hellabrunn nach alternativen Lösungen gesucht. Der Versuch, die Flamingo-Anlage – ähnlich wie die Anlage der Pelikane – mit einer Seilkonstruktion zu überspannen, hat leider nicht funktioniert. Grund dafür war, dass die Flamingos zum einen wesentlich weniger Gewicht und einen filigraneren Körperbau als Pelikane haben und zum anderen steiler anfliegen – sodass sie zwischen den Seilen durchfliegen konnten.
„Schlussendlich haben wir uns für eine komplette Übernetzung entschieden“, erklärt Lena Bockreiß, als Kuratorin in Hellabrunn unter anderem zuständig für die Flamingos. Sie ergänzt weiter: „Dies bringt auch den Vorteil, dass die Vögel geschützter vor Eindringlingen von außen, wie beispielsweise Füchsen, sind. Auch bei einem drohenden Unwetter – was für Flamingos aufgrund ihrer zierlichen Statur bereits durch herumfliegende oder herabfällende Äste gefährlich werden kann – sind die Vögel auf ihrer Anlage geschützt und müssen nicht mehr ins Haus gebracht werden.“
Bedingt durch die Bauarbeiten muss der Flamingo-Eingang an vereinzelten Tagen im Herbst und Winter geschlossen bleiben. Hierzu wird es rechtzeitig weitere Informationen geben. Der Zugang zum Tierpark wird jedoch wie gehabt über den Isar-Eingang möglich sein.
Nach der Fertigstellung der Übernetzung im Frühjahr 2022 können die Hellabrunner Flamingos wieder wie gewohnt von den Besucherinnen und Besuchern beobachtet werden – an der äußerlichen Anlagen-Gestaltung wird sich bis auf die Übernetzung nichts ändern.
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