Das Jungtier wächst in einer kleinen Herde von drei weiteren Kleinen Kudus auf; mit ihrer Schwester Rashida vom Vorjahr, mit der neun Jahre alten Mutter Jina und mit Vater Leopold (8). Kleine Kudus gehören zu den sogenannten «Ablegern». Zolli-Gäste werden Safiya deshalb anfangs vorwiegend liegend im Stall sehen. Auch das Jungtier Rashida ist Besuchende noch nicht gewöhnt. Es ist wichtig, dass beide Jungtiere ausreichend Ruhe haben. Deshalb ist das frisch eröffnete Antilopenhaus zurzeit nur für das Publikum geöffnet, wenn eine Tierpflegerin oder ein Tierpfleger anwesend ist. Um die Mittagszeit ist das Haus geschlossen.
Anschluss an die Herde
Kudu-Weibchen lecken das Junge nach der Geburt sofort sauber und suchen es danach nur alle paar Stunden zum Säugen und zur Körperpflege auf. Auch in der Natur folgt das Junge seiner Mutter erst nach etwa vier Wochen und schliesst sich dann der Herde an. Safiya liegt deshalb noch im sicheren Stall und wartet auf ihre Mutter und die regelmässigen Milchmahlzeiten.
Wildbestand nimmt ab
Der Bestand der Kleinen Kudus in der Wildbahn geht kontinuierlich zurück. Die Kleinen Kudus kommen in einem beschränkten Verbreitungsgebiet vor, das Teile der afrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Somalia umfasst. Dort leben sie in der Savanne, in Akazienwäldern und im Buschland. Eine Gruppe besteht meistens aus zwei bis vier Müttern mit ihren Jungen. Die erwachsenen Männchen – sie tragen im Gegensatz zu den Weibchen ein Geweih – sind Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarungszeit mit den Weibchen.
Die Bestände der Kleinen Kudus sind bedroht durch Wilderei, Lebensraumverlust und Jagd. Der Populationstrend auf der Liste der Roten Arten der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) ist als «abnehmend» aufgeführt.
Kudus auch in Zoos selten
In Zoos sind die grazilen Antilopen nicht oft zu sehen. Da die Population in freier Wildbahn zurückgeht, ist die Zucht der Kleinen Kudus umso wichtiger. Diese wird in einem Zuchtprogramm organisiert (ESB = Europäisches Zuchtbuch), welches der Zoo Basel führt. Dabei wird darauf geachtet, dass ein möglichst grosser Gen-Pool erhalten bleibt. Der Zoo Basel selber züchtet bereits seit 1956 Kleine Kudus.
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