Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer, ermittelt vom Ifo Institut München, sinkt im September den zweiten Monat in Folge. Dabei verhindert die insgesamt noch sehr hohe Lagebewertung einen zu starken Absturz. Der positive Saldo bei der Bewertung der aktuellen Lage liegt trotz leichtem Dämpfer noch bei komfortablen 40 Prozentpunkten. Anders sieht dies bei den Erwartungen auf Sicht von sechs Monaten aus. Der Saldo liegt nur noch knapp im positiven Bereich. Auslöser für die gedämpfteren Erwartungen sind die gravierenden Beschaffungsschwierigkeiten bei Vorprodukten. Hier besteht die Gefahr, dass die Einkaufsprobleme weiter zunehmen könnten.

Es manifestieren sich mehrere Baustellen für die Zulieferer gleichzeitig: Die Fahrzeugbau OEMs stellen sich mit immer wieder kurzfristig aktivierter Kurzarbeit auf die anhaltenden Beschaffungsprobleme im Elektroniksektor ein. Dies führt zu einer Flexibilitätserwartung bei den Zulieferern, welche jegliche Produktionsplanung ad absurdum führt. Dazu gesellen sich im Bereich der eigenen Vormaterialbeschaffung galoppierende Preistrends, welche nur im burden sharing mit den Kunden in Zaum zu halten sind. Im Hintergrund macht sich die restriktive Rohstoff-Exportstrategie Chinas bemerkbar. Als wäre dies nicht genug explodieren die Logistikkosten. Eine bedrückende Gemengelage, welche alle relevanten Wirtschaftsforschungsinstitute zu drastischen Prognoserevisionen für das laufende Jahr verleitet. Der Aufschwung wird zum Teil in das kommende Jahr verschoben werden müssen.

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.

Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht zum Download unter www.argez.de zur Verfügung.

Über die ArGeZ:

Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) ist eine Interessengemeinschaft, die rund 9.000 – vornehmlich mittelständisch geprägte – Zulieferunternehmen mit rund einer Million Beschäftigte und einem Umsatzvolumen von 218 Milliarden Euro vertritt. Sie wird getragen von sieben Wirtschaftsverbänden:

  • WirtschaftsVereinigung Metalle e.V., Berlin | www.wvmetalle.de
  • Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e.V. (BDG), Düsseldorf | www.bdguss.de
  • Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V., Düsseldorf | www.aluinfo.de
  • Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk), Frankfurt a.M. | www.wdk.de
  • Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV), Frankfurt a.M. | www.tecpart.de
  • WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., Düsseldorf/Hagen | www.wsm-net.de
  • Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe- Technische Textilien, Frankfurt | www.ivgt.de

Weitere Informationen finden Sie unter www.argez.de.

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