Jiří Fajt wird Head of International Affairs an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Der 1960 in Prag geborene tschechisch-deutsche Kunsthistoriker war von 2014 bis 2019 als Generaldirektor der Nationalgalerie Prag tätig, bevor er vom tschechischen Kulturminister seines Amtes enthoben wurde. Daraufhin kam es zu internationalen Proteststimmen. Der nachfolgende Kulturminister Lubomír Zaorálek hat sich bei ihm im Namen der Tschechischen Republik entschuldigt.

Seit 2019 leitete Jiří Fajt die Außenstelle Prag des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), wo er bereits seit 2001 zahlreiche Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekte verantwortete. Sein großes internationales Netzwerk, seine profunde wissenschaftliche Expertise und exzellenten Kommunikationsfähigkeiten sind für die SKD ein großer Gewinn. Er tritt die Stelle zum heutigen Tag an.

Jiří Fajt gilt als ausgezeichneter Museumsdirektor und Wissenschaftler. Mit innovativen Ansätzen versucht er die Institution Museum für ein diverses, internationales Publikum zu öffnen und neue Zielgruppen zu erschließen. Insbesondere gelang ihm die Ansprache der jüngeren Generationen über sehr beliebte Formate wie die Grand Openings im Messepalast in Prag. Auch die Ausrichtung hin zu moderner und zeitgenössischer Kunst, das Verhandeln von gesellschaftsrelevanten Themen und die Verbindung mit der klassischen Kunstgeschichte sind wegweisend für die Institution Museum im 21. Jahrhundert. Jiří Fajt hat es geschafft, während seiner Amtszeit als Generaldirektor die Besucherzahlen der Nationalgalerie Prag um ein Dreifaches zu steigern. Für diese Erfolge gilt er in der internationalen Museumsszene als hoch anerkannter und sehr geschätzter Fachkollege. Viele Museen erkennen seine Arbeit als Vorbild und Inspirationsquelle an.

Schwerpunkt seiner Tätigkeit in den SKD wird die Entwicklung internationaler Kooperationsinitiativen und Partnerschaften, insbesondere im Bereich Ostmitteleuropa sein. Dazu zählen u.a. auch die Gründung eines internationalen Freundeskreises.

Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:

„Wir sehen unsere geopolitische Verortung als Verpflichtung und sind sehr glücklich darüber, dass wir durch die Gewinnung von Jiří Fajt einen vibrierenden Dialog mit künstlerischen Positionen unserer Nachbarn in Mittel- und Osteuropa, aber auch darüber hinaus, erzeugen. Gemäß unserer Haltung, gemeinsam und auf Augenhöhe mit Akteurinnen und Akteuren der internationalen Kulturszene in Projekten zu kooperieren, wird Jiří Fajt mit unserem Team zur internationalen Verständigung beitragen.“

Jiří Fajt:

„Über die Berufung an die SKD bin ich sehr glücklich. Zu Sachsen pflege ich bereits seit über 20 Jahren intensive berufliche Verbindungen. Das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Sachsen und Tschechien hat während meiner Prager Zeit ganz wunderbare Kooperationsprojekte, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen der SKD initiierte, hervorgebracht. Ich erinnere mich beispielsweise an den Kulturzug Dresden-Prag, die erste internationale Präsentation der Schenkung Sammlung Hoffmann im Salm Palais auf dem Hradčany und natürlich die erfolgreichen Mitarbeiteraustauschprogramme. Auf publikumswirksame Formate sowie die Stärkung des internationalen Netzwerks der SKD, vor allem im Bereich Ostmitteleuropa, möchte ich einen besonderen Schwerpunkt meiner Tätigkeit in Sachsen legen. Nicht zuletzt freue ich mich auf die enge Zusammenarbeit mit Marion Ackermann.“

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