Anschließende Untersuchungen ergaben bei beiden Tieren den Nachweis des Subtyps H5N8. Die höchsten Virusgenomlasten fanden sie im Gehirn der Seehunde. „In anderen Geweben, einschließlich der Lunge, konnten wir keine oder nur sehr geringe Viruslasten von H5N8 nachweisen“, berichtet Becher. „Zudem konnten wir in ersten Untersuchungen zeigen, dass die genetischen Sequenzen der bei den Seehunden nachgewiesenen Influenzaviren große Ähnlichkeiten haben mit Geflügelpestviren, die in diesem Jahr bei Wildvögeln in Europa gefunden wurden.“ Die Erreger der Seehundstaupe, die in der Vergangenheit zu Massensterben bei Seehunden geführt hatten, wurden bei diesen beiden Tieren sowie auch bei weiteren in diesem Jahr aufgefundenen Seehunden nicht nachgewiesen.
Inzwischen haben Untersuchungen im Nationalen Referenzlabor für aviäre Influenzaviren am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Ergebnisse bestätigt und in Zusammenarbeit mit dem Veterinäruntersuchungsamt des Landes Schleswig-Holstein das Virus HPAI, Subtyp H5N8 bei einem dritten Seehund nachgewiesen. Sie fanden im Gehirn des Tieres ebenfalls hohe Viruslasten. An der TiHo und am FLI laufen jetzt weitere Arbeiten, um die Viren und die Infektionen zu charakterisieren.
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