Der Strukturwandel ist ein dynamischer Prozess. Fachleute der Zukunftsagentur denken gemeinsam mit Kooperierenden bereits Inhalte weiter, die im Wirtschafts- und Strukturprogramm (WSP) 1.1 verankert sind. Zum Vorteil für das Rheinische Revier, weil Ansätze auf diese Weise kontinuierlich auf dem Prüfstand stehen und Expertenrunden wissenschaftliche Erkenntnisse laufend aktualisieren.

So geschehen in den Eckpunktepapieren, die der Revierknoten „Ressourcen und Agrobusiness“ betreut hat und nun vorlegt. „Wir haben in ihnen einzelne Themen zusammen mit externen Akteuren und auf Basis derer Erfahrungen fortentwickelt“, erläutern Dr. Ruth Hausmann und Dr. Stephan Piotrowski, die beiden Projektmanager, die sich federführend um die Eckpunktepapiere gekümmert haben: „Da Fachleute mit unterschiedlichem Hintergrund an diesen Texten mitgearbeitet haben, sehen wir das Resultat als den im Dialog erzielten Kompromiss, nicht als Maximalforderungen Einzelner.“ So stünden die Eckpunktepapiere auch dafür, wie im Rheinischen Revier Menschen, die stark voneinander abweichende Positionen vertreten, für den Strukturwandel an einem Strang ziehen.

Drei Schwerpunkte, um Strategien weiterzuentwickeln

Biodiversität meint die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem Gebiet und ist Schwerpunktthema von einem der drei Eckpunktepapiere. Der Rückgang der Biodiversität ist ein globales Problem, von dem auch das Rheinische Revier betroffen ist. Bisherige Maßnahmen haben den Rückgang biologischer Vielfalt nicht aufgehalten. Der Strukturwandel bietet einzigartige Herausforderungen und Chancen für einen wirksameren Schutz der Biodiversität vor Ort. Daher, so das Fazit dieser Stellungnahme, müsse Natur- und Artenschutz zu einem elementaren Bestandteil des Strukturwandels und in einer noch zu erarbeitenden Strategie verankert werden.

Der Wald steht im Mittelpunkt des zweiten von drei Eckpunktepapieren. Flächen mit Baumbestand erbringen gleichzeitig eine Vielzahl von ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistungen. Das Rheinische Revier ist durch eine Mischung von Altwäldern und rekultivierten Wäldern geprägt. Seit mehr als 100 Jahren stellt die Menschenhand nämlich Waldflächen wieder her, wo zuvor die Gewinnung von Bodenschätzen Vorrang hatte. Die bereits jetzt erkennbaren Auswirkungen des Klimawandels setzen Wälder überall jedoch stark unter Druck. Die im Rheinischen Revier besonders zugespitzte Situation begrenzter und isolierter Waldflächen, vielfältiger Ansprüche an den Wald und hoher Flächenkonkurrenz im Zuge des Strukturwandels müsse daher in einer zu erarbeitenden Waldstrategie für die Region besondere Berücksichtigung finden.

Das dritte und letzte Eckpunktepapier widmet sich regional erzeugten und vermarkteten Lebensmitteln. Diese leisten wichtige Beiträge zum gelingenden Strukturwandel: Sie schaffen und erhalten Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region und zahlen auf die Ziele der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ein. Das Rheinische Revier profitiert von sehr guten Böden, einer traditionell starken Land- und Ernährungswirtschaft sowie umgebenden Ballungsräumen. Dadurch verfügt das Gebiet über sehr gute Voraussetzungen, um Regionalvermarktung auszubauen. Angelehnt an den „Landesdialog Regionalitätsstrategie NRW“ des Landesverbands Regionalbewegung regt dieses Eckpunktepapier daher die Erarbeitung einer Regionalitätsstrategie für das Rheinische Revier an, um die vorhandenen Potenziale besser auszuschöpfen.

Alle Eckpunktepapiere lassen sich hier herunterladen: https://www.rheinisches-revier.de/ueber-uns/downloads

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