Bei der Trikuspidalklappeninsuffizienz besteht eine Undichtigkeit der Herzklappe zwischen der rechten Herzvorkammer und der rechten Herzhauptkammer. „An der Erkrankung leiden die Patienten erheblich. Es kommt oft zu Wassereinlagerungen in Brustkorb, Bauch oder in den Beinen. Auch die Nierenfunktion kann eingeschränkt sein“, erläutert Prof. Dr. Rainer Gradaus, Chefarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Klinikum Kassel. „Durch den Herzklappenfehler wird das Blut in die falsche Richtung gepumpt, was einen Stau des Blutes in vorgeschalteten Organen wie den Venen und der Leber nach sich zieht.“
„Eine operative Korrektur der Trikuspidalklappe wird nur in Ausnahmefällen als singulärer Eingriff durchgeführt“, ergänzt PD Dr. Ali Asghar Peivandi, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie am Klinikum Kassel. „Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung sind häufig im fortgeschrittenen Alter und leiden an weiteren Erkrankungen, wie z.B. einer allgemeinen Herzschwäche. Ein chirurgischer Eingriff ist daher mit einem hohen Risiko verbunden.“ Diese Hoch-Risiko-Operationen erfolgen am Klinikum Kassel in der Regel durch PD Dr. Peivandi persönlich. Zu den alternativen therapeutischen Ansätzen gehörte bisher lediglich die Verabreichung von entwässernden Medikamenten.
Mit dem TriClip-System konnte das Klinikum Kassel die therapeutischen Optionen für Patientinnen und Patienten mit Herzklappenerkrankungen nun erweitern. Dabei stellt der Eingriff nur den letzten Schritt der individuellen Betreuung und Besprechung jedes einzelnen Patienten im Herzzentrum am Klinikum Kassel dar. Die komplizierten Eingriffe führten die Teams der Kliniken für Herz- und Kreislauferkrankungen und Herzchirurgie gemeinschaftlich durch. „Sowohl bei den chirurgischen als auch den minimal-invasiven Eingriffen an der Herzklappe werden die Patientinnen und Patienten durch speziell geschulte Narkoseärztinnen und -ärzte begleitet“, so Prof. Dr. Ralf Muellenbach, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Seine Klinik sorgt so für eine größtmögliche Sicherheit unter der Operation.
Eine TriClip-Implantation erfolgt minimalinvasiv, das heißt nur mittels Katheter. Prof. Dr. Gradaus erklärt: „Über die Leiste des Patienten haben wir einen Katheter durch die Vene zum Herz geführt. Mit Hilfe moderner Techniken konnte der TriClip so platziert werden, dass sich jeweils zwei Segel der Herzklappe aneinanderheften ließen und die Undichtigkeit damit behoben wurde.“
Die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) ist ein regionaler Gesundheitskonzern, der in Nordhessen ein breites medizinisches Leistungsspektrum von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin bietet. Mit der Bündelung seiner Kompetenzen kann das Unternehmen eine hochwertige medizinische Versorgung und Pflege garantieren. Mittelpunkt der GNH ist das Klinikum Kassel als Maximalversorger und größtes kommunales Krankenhaus Hessens, im Umland stellt das Krankenhaus Bad Arolsen eine wohnortnahe Versorgung sicher. Dazu kommen mehrere Einrichtungen der ambulanten medizinischen Versorgung und Rehabilitation. Die Krankenhäuser der GNH versorgen jährlich an die 57.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Mit über 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 440 Ausbildungsplätzen gehört die GNH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. In Kooperation mit der University of Southampton bietet die Kassel School of Medicine (KSM) ein bilinguales Medizinstudium für jährlich rund 30 Studierende an.
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