So würden aktuell 32 Prozent der Beamtinnen und Beamten Bündnis 90/Die Grünen, 28 Prozent CDU/CSU und 16 Prozent SPD wählen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des dbb. „Wahrscheinlich werden hier auch der höhere Bildungsgrad, das gesicherte berufliche Umfeld und andere soziologische Faktoren wirksam. Mit Blick etwa auf die Positionen der Grünen in Sachen Beamtenstatus oder Bürgerversicherung ist es aber schon überraschend, wie weit die Parteienpräferenz der Staatsdiener in diesem Punkt vom Bevölkerungsdurchschnitt abweicht“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 7. September 2021 die Zahlen.
Folgerichtig stehe für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst das Thema Umwelt- und Klimaschutz mit deutlichem Abstand (51 Prozent) ganz oben auf der Prioritätenliste wichtiger Themen für die nächste Bundesregierung, gefolgt von der Schul- und Bildungspolitik und der Bewältigung der Corona-Pandemie (beide 17 Prozent).
Befragt nach den wichtigsten Themen für die eigene Wahlentscheidung stehen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes die Sicherung einer guten Gesundheitsversorgung (84 Prozent), die Schaffung eines leistungsstarken Bildungssystems (83 Prozent), der Klimaschutz (80 Prozent) und die soziale Gerechtigkeit (79 Prozent) ganz oben. Silberbach: „In dieser Priorisierung unterscheiden sich die Statusgruppen im öffentlich Dienst so gut wie nicht. Für mich ein weiterer Beleg für die These, dass Menschen vor allem in den öffentlichen Dienst gehen, um etwas für die Gemeinschaft zu tun und nicht wegen des Geldes und schneller Karriere. Das heißt natürlich nicht, dass die Kolleginnen und Kollegen von Luft und Liebe leben, sondern Anspruch auf angemessene Bezahlung haben.“
„Wirklich besorgniserregend ist“, so der dbb Chef weiter, „dass mit 47 Prozent fast die Hälfte der Beschäftigten im öffentlichen Dienst keiner Partei zutrauen, sich für Anerkennung und Respekt, eine gute Bezahlung oder eine positive Entwicklung des öffentlichen Dienstes einzusetzen. Die staatlichen Arbeitgeber haben hier in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt und das lässt sich nicht mit ein paar Sonntagsreden zurückgewinnen. Hierfür braucht es handfeste organisatorische und materielle Beweise der Rückendeckung und Wertschätzung.“
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