Als im März die Möglichkeit zur Anmeldung zum Eppinger Linien Wandermarathon freigeschaltet wurde, wussten die Veranstalter, der Kraichgau-Stromberg-Tourismus e.V. und der Naturpark Stromberg-Heuchelberg e.V., noch nicht, ob er auf Grund der Corona-Situation im Herbst stattfinden kann und wenn, unter welchen Bedingungen. Doch der Optimismus der Touristiker hat sich ausgezahlt. Am 9. Oktober gehen 600 Wanderer auf die 21 bzw. 41 Kilometer lange Strecke – den zertifizierten Eppinger-Linien-Weg. Das Hygienekonzept wurde immer wieder optimiert und an die bestehende Gesetzeslage angepasst. Und das Thema Nachhaltigkeit steht mehr denn je im Fokus.

Dass der dritte Eppinger Linien Wandermarathon so schnell ausgebucht sein würde – innerhalb von acht Stunden waren alle Plätze vergriffen – haben sich der Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. und der Naturpark Stromberg-Heuchelberg e.V. nicht träumen lassen. Denn insbesondere im März war noch nicht abzusehen, wie sich der weitere Verlauf der Pandemie darstellt, wie sich die Impfbereitschaft entwickelt und welche Einschränkungen im Oktober zu erwarten sind. Von vorne herein war allen Beteiligten klar, Flexibilität wird gefordert sein.

Auch die beteiligten Kommunen, Vereine und Sponsoren mussten nicht von einem erneuten Engagement überzeugt werden. Sie waren alle sofort wieder mit im Boot, als es darum ging, dass Event coronakonform im Herbst 2021 auf die Beine zu stellen.

Der Mut hat sich ausgezahlt. Der der Veranstalter, aber auch der der Teilnehmer, denn in einer Woche wird der zertifizierte Eppinger- Linien-Weg zwischen Mühlacker und Eppingen wieder zum Mittelpunkt der Wanderbegeisterten.

Was ist neu?

Dass der Wandermarathon nachhaltiger werden sollte, war schon vor zwei Jahren erklärtes Ziel der Verantwortlichen. Nun ist es gelungen, an vielen Stellschrauben zu drehen und die Veranstaltung grüner zu machen. Die Umwelt schonen, die lokale Wirtschaft im Land der 1000 Hügel unterstützen und die Teilnehmer sensibilisieren. Das ist die Idee dahinter. Dabei wurde sich auf unterschiedliche Handlungsfelder fokussiert.

Weil sich unsere Essgewohnheiten direkt auf das Klima auswirken, wird beim Eppinger Linien Wandermarathon bewusst eine vegetarische Speisenauswahl angeboten. Ebenso wird mit lokalen Caterern zusammengearbeitet, um lange Transport- und Anfahrtswege zur Veranstaltung zu reduzieren.

Too good to go! Alles was an haltbaren Lebensmitteln übrig bleibt, wird an die Brettener Tafel gespendet. Übrige Getränke werden durch den lokalen Mineralwasser Sponsor wieder abgeholt und dem Verkaufskreislauf wieder zugeführt.

Think before you print… steht nicht nur unter vielen E-Mails. Auch die Veranstalter schauen bei den Druckerzeugnissen auf die Herkunft oder versuchen ganz darauf zu verzichten. So werden beim Einlass die mobilen Tickets vom Smartphone gescannt – ein Ausdruck ist nicht mehr notwendig.

Die diesjährigen T-Shirts sind mehrfach zertifiziert: aus 100% recyceltem Polyester, sie tragen das EU-Ecolabel Siegel und das Öko-Tex 100-Siegel zeigt, dass das Hügelstürmer T-Shirt auf Schadstoffe geprüft wurde, somit gesundheitlich unbedenklich ist und in Produktionsanlagen hergestellt wurden, welche mit erneuerbaren Energien angetrieben werden.

Ebenso wird beim 3. Eppinger Linien Wandermarathon auf langlebige Materialien gesetzt. Auf unnötige Verpackungen und Einweggeschirr wird verzichtet. Beim Frühstück und Mittagessen kommt die FairBox und der FairCup zum Einsatz. Die FairCup-Produkte gehören zu einem deutschlandweit verbreiteten Pfandsystem, das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist.

Und natürlich wieder mit dabei: die charmanten und beliebten Komposttoiletten der Firma nowato. Diese verbrauchen weder Strom noch Wasser und benötigen keine Chemie oder Anschluss an die Kanalisation.

Alles, was darüber hinaus während des Wandermarathons und in der Vorbereitung an CO2-Ausstoß anfällt, kompensieren die Veranstalter über myclimate.org.

Mit diesem Nachhaltigkeitskonzept hat der Eppinger Linien Wandermarathon die Kennzeichnung als “green” Event verdient. Und ist damit sicherlich ein Aushängeschild im Bereich der touristischen Veranstaltungen: kein Verzicht, sondern ein authentisches Erlebnis mit regionalen Genüssen und wunderbarer Natur. Das alles bedeutet für den Kraichgau-Stromberg Tourismus und den Naturpark Stromberg-Heuchelberg Nachhaltigkeit. „Und das machen wir nicht aus Marketinggründen, sondern es ist eine Notwendigkeit“, so Christina Lennhof, Geschäftsführerin des Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.
Sie und Dietmar Gretter, Geschäftsführer des Naturpark Stromberg-Heuchelberg e.V. sind stolz darauf, dass das Event mit diesem nachhaltigen Konzept absolut in die richtige Richtung geht, die Teilnehmer begeistert und gleichzeitig die Zusammenarbeit unter den Partnern stärkt.

Was jetzt noch fehlt, ist optimales Wanderwetter. Aber auch da sind die Beteiligten optimistisch. Sind doch alle anderen Unsicherheiten, die zu Beginn der Planungen noch im Raum standen, ebenfalls überwunden worden.

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