Ulrike Draesner hat für ihr Werk bereits zahlreiche Preise erhalten, etwa den Usedomer Literaturpreis für Sieben Sprünge vom Rand der Welt oder den Bayerischen Buchpreis für Schwitters. Die beiden 2014 und 2020 erschienenen Romane erzählen von Flucht und Vertreibung, ein dritter Band wird die Trilogie demnächst komplettieren.

Doch wie wurde Ulrike Draesner zu der bekannten Romanautorin, Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin, die sie heute ist? Welche Rolle spielte dabei die Geschichte ihrer Familie, die Anfang 1945 aus Oels/Oleśnica in Niederschlesien vertrieben wurde und nach Bayern kam? Im Gespräch mit der Kölner Journalistin Elisabeth Luft geht Ulrike Draesner ihren persönlichen Weg zum eigenen Schreiben nach. Schon in ihrer Kindheit überkreuzten sich Dialekte und Traditionen, fand sie sich wieder zwischen erzählter Geschichte, Sprachen, Liedern und Rezepten. In der Erinnerung an Schlesien und der Realität in Bayern begegneten sich zwei Welten, die miteinander und doch getrennt voneinander existierten – geografisch, kulturell, emotional. Die Möglichkeit, Schriftstellerin zu werden, entdeckte Ulrike Draesner erst später für sich. Davor studierte sie zunächst Jura, dann Literatur, begann mit dem Ergründen des eigenen kulturellen Erbes. Im Schreiben eröffneten sich neue Perspektiven auf die Themen Flucht und Vertreibung samt ihrer Bedeutung für die eigene Familiengeschichte, die Beziehung zu ihrem Vater und ihr Schaffen als Schriftstellerin. Auszüge aus ihren Werken, von der Autorin selbst gelesen, ergänzen die persönlichen Erinnerungen von Ulrike Draesner.

Elisabeth Luft, die den Podcast umgesetzt und produziert hat, schreibt als freie Autorin, Literatur- und Theaterkritikerin unter anderem für den WDR-Hörfunk und Die Deutsche Bühne. Die Familie ihrer Großmutter wurde 1946 aus Breslau/Wrocław zwangsausgewiesen.

Diese Podcastfolge entstand im Rahmen des Jahresthemas 2021 Literarische Landschaften im östlichen Europa.

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