Eine Atemschutzmaske, die nachweislich hervorragende Werte aufweist und einen guten Schutz vor dem Corona-Virus darstellt, wird zurückgerufen. Andere Masken hingegen, die einen Großteil von Aerosolen im Virenrelevanten Bereich durchlassen, dürfen weiterhin verkauft werden. Das klingt nach einem schlechten Witz. Das ist es aber leider nicht. Was hier wieder einmal ganz deutlich wird, sind die Schwächen der Norm EN 149 – und die der deutschen „Maskenpolitik“.

Gute Masken kommen in die Tonne, schlechte Masken sind weiterhin auf dem Markt

Während in Deutschland immer noch viele schlechte Masken im Umlauf sind, die offiziell geprüft und für gut befunden wurden, müssen andere, renommierte Hersteller ihre Masken zurückrufen. Und das, obwohl die Masken mehrfach getestet wurden und hinsichtlich des Virenschutzes bestens abgeschnitten haben. Das konkrete Beispiel: der Maskenhersteller Univent, bei dem ein offizielles Prüfinstitut bei Nachprüfungen der Maske des Types Atemious Pro „kleinere Auffälligkeiten“ festgestellt hat. Brisant ist hier, dass diese Nachprüfungen bereits im Februar 2021 stattgefunden haben. Hätte eine Gefahr bestanden, wäre die Bevölkerung von der Maskenbehörde volle fünf Monate im Wissen um diese Gefahr ungewarnt gelassen worden.

Palas testet „durchgefallene“ Masken und vergibt Bestnote

Als Experte im Bereich der Aerosoltechnik wurde die Firma Palas GmbH bereits häufig als unabhängiger Experte zu Rate gezogen, um Masken zu prüfen. Und wir testen nicht erst seit Beginn der Pandemie Masken und Filtermedien. Mit hochpräzisen Prüfständen untersuchen wir beispielsweise, wie hoch die Durchlässigkeit des Filtermaterials ist, d.h. wie viele Partikel im Größenbereich von mit Viren-besetzten Aerosolen zurückgehalten werden. Bei unseren Tests sind weit mehr als 40 % der getesteten Masken durchgefallen – auch FFP2-Masken, die den offiziellen Norm EN 149 entsprechen. Die Atemious Pro gehört zu den Masken, die bisher am besten abgeschnitten haben. Was ist da also schiefgelaufen?

Norm für den Arbeitsschutz ist keine Norm für den Virenschutz

Die EN149 ist eine offizielle, technische Norm des Arbeitsschutzes, ausgelegt für Bauarbeiter, Maler oder ähnliche Berufe. Diese sollen vor Giftstoffen in Lacken, Farben usw. geschützt werden. Wofür sie dagegen nicht entwickelt oder angepasst wurde, ist der Infektionsschutz.

Was beinhaltet diese Norm nun?

Die Norm besagt, dass nur 6% der Partikel den Filter durchdringen dürfen. Doch Partikel ist nicht gleich Partikel. Es gibt große Partikel und winzig kleine. Und genau hier ist das nächste Problem: Die Prüfnorm EN149 erlaubt das Prüfen mit unterschiedlichen Partikelgrößen, weswegen die Messungen verschiedener Prüfinstitute nicht vergleichbar sind. So kann eine Maske bei einem offiziellen Prüfinstitut bestehen, bei einem anderen durchfallen. Genau dies ist bei der Maske der Firma Univent der Fall. In diesem Fall kommt hinzu, das ein und dasselbe Prüfinstitut zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen ist. Besonders bitter: Die Firma Univent hält unseren Messungen nach nicht nur aktuelle Standards ein, mit produktionsintegrierter Qualitätssicherung und steter Forschung wird das hohe Schutzlevel umfassend geprüft und verbessert.

Was muss sich ändern?

Es fehlen eindeutig Standards, nach denen getestet werden müssen, damit so etwas nicht passieren kann. Die Norm EN 149 muss dringend angepasst werden – schlimm genug, dass hier seitens der politischen Entscheider gut eineinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie immer noch nichts passiert ist. Ein neuer Prüfstandard könnte in wenigen Wochen erstellt werden und auch durch das Infektionsschutzgesetz erlassen werden. 

Die deutschen Hersteller haben sich mittlerweile selbst geholfen und gemeinsam mit einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen ein verlässliches und reproduzierbares Qualitätslabel kreiert (CCF (Corona Certified Filter)) . Dieses ist speziell auf die Schutzwirkung von partikelfiltrierenden Halbmasken ausgerichtet.

Anhand der Maske Atemious Pro der Firma Univent offenbart sich die gesamte Schizophrenie der deutschen Maskenpolitik. Unsere politischen Entscheider schaffen es mehrere Lockdowns zu verhängen und Unmengen von Geld für unnütze Masken auszugeben. Sie schaffen es aber nicht das Maskenchaos zu beenden, dabei wäre das so einfach.  

Dr. Maximilian Weiß, CEO der Palas GmbH

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Über die Palas GmbH

Die Palas GmbH (www.palas.de) ist ein führender Entwickler und Hersteller von Hochpräzisionsgeräten zur Erzeugung, Messung und Charakterisierung von Partikeln in der Luft.

Mit zahlreichen aktiven Patenten entwickelt Palas® technologisch führende und zertifizierte Feinstaub- und Nanopartikelanalysatoren, Aerosolspektrometer, Generatoren und Sensoren sowie zugehörige Systeme und Softwarelösungen. Palas® wurde 1983 gegründet und beschäftigt an seinem Hauptsitz in Karlsruhe rund 100 Mitarbeiter.

Palas® hat sich mit der zertifizierten Feinstaubmessung im Rahmen der Umweltüberwachung weltweit einen Namen gemacht und ist seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Industriepartner bei der Prüfung von Filtern und Filtermedien für Hersteller und Ausrüster weltweit. Damit leistet Palas® einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Innen- und Außenluft weltweit.

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